Horrorkomödie über einen zugedröhnten Bären

Kultur / 12.04.2023 • 17:27 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Im Zentrum des Films steht ein gefährlicher Bär, der zugedröhnt durch die Wälder jagt. ap
Im Zentrum des Films steht ein gefährlicher Bär, der zugedröhnt durch die Wälder jagt. ap

“Cocaine Bear” ist eine Mischung aus Horror-Film, Komödie und Splatterstreifen.

Komödie  Selten wurden im Kino solche Mengen an Kokain verschluckt wie hier. Obendrauf ist Ray Liotta („Goodfellas“) in seiner letzten Rolle zu sehen. Zurück geht der Film auf einen wahren Fall: Die Geschichte eines amerikanischen Schwarzbären, der vor bald 40 Jahren das Zeitliche segnen musste, nachdem er eine Unmenge an Kokain konsumiert haben soll. Das Kokain, so kann man es nachlesen, wurde von einem Andrew C. Thornton II, einstiger Drogenfahnder und verurteilter Schmuggler, aus einem Flugzeug geworfen. Thornton verließ dieses mit einem defekten Fallschirm und starb. Der tote Bär wurde später, wie die „New York Times“ 1985 berichtete, im Norden Georgias inmitten von 40 geöffneten Plastikbehältern mit Kokain gefunden.

Unglaublicher Fall

Regisseurin Elizabeth Banks, die man auch als Schauspielerin kennt, hat sich in „Cocaine Bear“ des unglaublichen Falls angenommen. Im Zentrum: ein gefährlicher Bär, der zugedröhnt durch die Wälder jagt. Dazwischen: Teenager, die Polizei, Touristen und natürlich Kriminelle, die die Ware haben wollen. Kaum hat man es sich im Kinosessel bequem gemacht, da fliegt einem schon ein Beinstumpf entgegen. Schnell wähnt man sich in einem B-Movie.

Dass man „Cocaine Bear“ unbedingt nicht zu ernst nehmen sollte, unterstreicht dieser momentweise durchaus recht unterhaltsame Streifen überdeutlich. Ganz ausblenden aber lässt sich dann doch nicht, dass es sich nicht um ein reines Fantasie-Gespinst handelt. Es hat den Bären gegeben, und auch diese Zeit: Mitte der 80er tobte in den USA der durchaus umstrittene „War on Drugs“, eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen der US-Drogenpolitik. Dafür ist das Ganze ein wunderbar bunter Ritt zurück in die 1980er: eine Welt voller bunter Trainingsanzüge, Lollis in Herzform für 5 Cent, schwarz-rot-weißer Air Jordans von Nike … Immer wieder gibt es aber Momente, in denen man dem heute wohl in einer Mall in Kentucky ausgestellten echten Bären ein würdevolleres Andenken wünscht als diesen doch arg überdrehten Film.

Cocaine Bear

Regie Elizabeth Banks

Darsteller Keri Russell, O’Shea Jackson Jr., Christian Convery-Jennings, Alden Ehrenreich, Ray Liott

Start 13. April

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