Laut, fröhlich und lebendig

„Lovetrain2020“ von Emanuel Gat Dance im Bregenzer Festspielhaus.
Bregenz In einer Zeit globaler Unsicherheit und gesellschaftlicher Spannungen zeigt „Lovetrain2020“, dass Tanz eine universelle Sprache ist, die Menschen auf der ganzen Welt miteinander verbinden kann. Emanuel Gat (54), der für seine unkonventionellen Choreografien und innovativen Ansätze im zeitgenössischen Tanz bekannt ist, hat mit „Lovetrain2020“ ein einzigartiges Meisterwerk geschaffen. Die Premiere fand im Oktober 2020 in Montpellier zwischen zwei Lockdowns statt, wurde vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen und erhielt den Preis für das beste Tanzstück des Jahres vom Verband der französischen Theater-, Musik- und Tanzkritik. Am Samstag findet im Rahmen des Bregenzer Frühling im Festspielhaus um 20 Uhr die österreichische Erstaufführung statt.
Gat gründete 2004 seine eigene Tanzkompanie, Emanuel Gat Dance, die in Istres, Frankreich, ansässig ist und für ihre hochoriginelle und kollaborative Herangehensweise an den Tanz bekannt ist. Gat arbeitet eng mit einem Team von Tänzern und Musikern zusammen, um Choreografien zu schaffen, die die Beziehung zwischen Bewegung und Musik betont.
„Lovetrain2020“ ist ein zeitgenössisches Musical, das eine Feier des Tanzes mit Konzertfeeling und eine expressive Expedition in alle Facetten des Daseins darstellt. Die Choreografie von Emanuel Gat ist eine Ode an den Sound und die Stimmung der 1980er-Jahre und verwendet die Songs des britischen Duos Tears for Fears aus dieser Zeit. Das Werk zeigt nicht nur die Kraft der Körper und der Gemeinschaft, sondern schlägt auch einen Bogen zur Musikgeschichte. Mit Tears for Fears setzte ein weltweiter Aufschwung der britischen Popmusik ein, der in „Lovetrain2020“ widerhallt. Gat lässt der unverwechselbaren Musik Raum und findet dennoch mit den Tänzerinnen seiner Company unterschiedliche Zugänge zu den Rhythmen und Texten des Duos. Mitreißende Gruppenchoreografien gehen fließend in ausdrucksstarke Soli und Duette über, die Tänzerinnen treffen immer wieder aufeinander, stoßen sich ab, geben sich der Musik hin oder fordern sie heraus. Durch die außergewöhnliche Bewegungssprache entstehen nicht nur neue Bezüge zu weltbekannten Hits wie „Shout“ oder „Everybody Wants to Rule the World“, sondern auch atemberaubende, vielschichtige Bilder.
Ein Fest des Lebens
Im Spiel von Licht und Schatten, gestaltet von Emanuel Gat, und den farbenfrohen, fantasievollen Kostümen von Thomas Bradley geben sich Menschen einander hin und suchen doch weiter, finden Freiheit in der Bewegung und Energie in der Stille, halten inne und brechen aus in einem Rausch von Farben und Formen.
Die Show wurde als „bahnbrechend“, „faszinierend“ und „emotional überwältigend“ beschrieben und hat bereits zahlreiche Preise und Anerkennungen erhalten. Von The New York Times als „laut, fröhlich und lebendig, als ein Fest des Lebens“ bezeichnet, als „ausgelassen und doch streng inszeniert“, entfaltet sich das zeitgenössische Musical in einem Raum, in dem Bewegung und Klang ineinandergreifen: „Gat verbindet gestische Details mit groß angelegten Bewegungen, die manchmal gegen den Rhythmus der Musik arbeiten, manchmal mit ihm, häufig in Stille. Dieser exzentrische körperliche Dialog mit der Musik […] ist berauschend.“ VN-AMA

Lovetrain2020 – Emanuel Gat Dance, Samstag, 15. April,
20 Uhr, Festspielhaus Bregenz.
Österreichische Erstaufführung
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.