Roger Waters in München

„This Is Not a Drill“ in der ausverkauften Olympiahalle.
München Rund 100 Demonstranten hatten sich am Sonntagabend vor dem Eingang der Olympiahalle versammelt, um gegen das Konzert von Roger Waters zu protestieren.
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Der Auftritt des britischen Musikers war vor allem in Deutschland wegen seiner Nähe zur antisemitischen Israel-Boykott-Bewegung BDS und russischer Propaganda in die Kritik geraten.
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Und so begann das Konzert auch nicht wie gewohnt mit Musik, sondern mit einer Botschaft des ehemaligen Pink-Floyd-Musikers, die er auf die riesige TV-Leinwand, welche in Form eines Kruzifixes in der Mitte der Halle positioniert war, schreiben ließ: „Just to be clear. I condemn anti-Semitism unreservedly.“ („Nur um das klarzustellen. Ich verurteile Antisemitismus vorbehaltlos.“).
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Musikalisch ist Waters natürlich unangefochten: In der Liste der Rocklegenden gibt es nur wenige Namen, die es mit dem beeindruckenden Einfluss von Roger Waters aufnehmen können. Am 21. Mai 2023 präsentierte er seine neueste Tour „This Is Not a Drill“ mit einem ausverkauften Konzert in der Münchner Olympiahalle.




Die Begeisterung in der Arena war spürbar, als Waters und seine Band die Bühne betraten. Schon der Beginn ließ erahnen, dass dies kein gewöhnliches Rockkonzert werden würde. Mit einer avantgardistischen Bühnenshow, die immer wieder von aufwändigen visuellen und akustischen Effekten unterbrochen wurde, stellte Waters politische und gesellschaftliche Botschaften in den Mittelpunkt.
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Das Konzert beginnt mit „Comfortably Numb 2022“, einem Klassiker aus Waters’ Pink Floyd-Ära. Die Fans werden von einer perfekt abgestimmten Lightshow empfangen, welche die Arena in psychedelische Farben taucht. Waters’ Stimme klingt trotz seiner fast 80 Jahre kraftvoll und eindringlich wie eh und je, begleitet von seiner Band, die jeden Song mit erstaunlicher Präzision spielt.
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Zwei neu arrangierte Solosongs geben dann den inhaltlichen Ton der Show an. Bei „The Powers That Be“ – kombiniert mit martialischen Bildern und Geschichten von Opfern der Obrigkeit – und „The Bravery of Beeing Out of Range“, das um eine Strophe erweitert wurde, versucht Waters am Klavier sitzend das Publikum in eine Bar-Atmosphäre zu entführen, was auf der riesigen Bühne nur bedingt funktionieren kann.
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Nach seinem neuesten Song „The Bar“ landet der Brite bei den musikalischen Höhepunkten seiner Pink-Floyd-Zeit, Fragmente seiner Autobiografie flimmern dabei über die Leinwand. Bevor es in die Pause geht, beweisen Joey Waronker und seine Musiker bei „Shine On You Crazy Diamond (Parts 6-9)“ und „Sheep“, wie fantastisch die Band ist.



Waters beweist vor allem im zweiten Teil, über welch bemerkenswerte Bühnenpräsenz er immer noch verfügt. Sein Engagement für soziale und politische Themen zeigt sich in der Vielfalt seiner Songs, den starken visuellen Inhalten und seinen eigenen eindringlichen Reden.
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Trotz der Schwere mancher Themen ist das Konzert vor allem eine Feier der Musik und des gemeinsamen Erlebnisses. Die beiden „Dark Side of the Moon“-Klassiker „Money“ und „Us and them“, einer der schönsten Pop-Songs, der je geschrieben wurde, spielt die Band mit unglaublicher akustischer Brillanz. „Eclipse“ versetzt das Publikum in frenetische Begeisterung und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Drei weitere Stücke als Zugaben runden den Abend gebührend ab.
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Mit fast 80 Jahren tourt Roger Waters noch immer um die Welt und setzt Maßstäbe, seine Tournee ist ein gigantisches Multimedia-Spektakel für Augen und Ohren.