Ein Klassiker, der die Kindheit vieler prägte

Kultur / 25.05.2023 • 21:45 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Gespielt wird Arielle von Schauspielerin Halle Bailey. The Walt Disney
Gespielt wird Arielle von Schauspielerin Halle Bailey. The Walt Disney

Mehr als 30 Jahre nach dem Original kommt Arielle wieder ins Kino.

Abenteuer Viel überflüssiges, bigottes Gerede gab es im Vorfeld rund um die Hautfarbe der schwarzen Arielle. Halle Bailey ist reizend, aber die am Computer in singende Meermenschen verwandelten Schauspieler sind ein Anblick, den man erst einmal verdauen muss. Als neuestes einer Reihe von Disneys Live-Action-Remakes seiner beliebten Animationsfilme kommt mehr als 30 Jahre nach dem Original „Arielle, die Meerjungfrau“ wieder ins Kino. Die freie Verfilmung von Hans Christian Andersens Märchen belebte im Jahr 1989 die kriselnde Zeichentrickschmiede und prägte die Kindheit vieler.

Leblose Tiere

Aber die lustigen Tiere im Film, die man womöglich aus der eigenen Jugend kennt, sehen nun alle leblos aus. Nicht ganz echt, aber auch nicht animiert. Die karibische Krabbe Sebastian sieht einem echten Krebstier beklemmend ähnlich, sodass die Dinge viel gruseliger erscheinen, als sie sein sollten, wenn er den Showstopper „Under the Sea“ („Unter dem Meer“) singt. Gespielt wird Arielle von Schauspielerin Halle Bailey, die sich im Vorfeld des Kinostarts mit einer Legion widerwärtiger YouTube-Downvoter herumschlagen musste, die wütend waren, weil sie nicht wie im Zeichentrickfilm eine weiße Rothaarige ist.

Die Darstellerin ist nicht das Problem und natürlich auch nicht ihre Hautfarbe. Ihre Gesangskünste sind erhaben, die Töne der Power-Ballade „Part of Your World“ („Ein Mensch zu sein“) trifft sie ohne Probleme. Aber sie sieht aus wie die Barbie Meerjungfrau-Puppe in einem neonfarbenen Regenbogenlook.

Die Story ist die gleiche wie 1989. Arielle macht einen Deal mit der schurkischen Seehexe Ursula (eines der wenigen Highlights: die US-Komikerin Melissa McCarthy), ihre schöne Sirenenstimme gegen menschliche Beine einzutauschen, damit sie die Welt über Wasser erkunden und Prinz Erik (Jonah Andre Hauer-King) erobern kann, sehr zum Verdruss ihres Vaters König Triton (Javier Bardem). Aber sie muss sich innerhalb von drei Tagen den Kuss der „wahren Liebe“ sichern, sonst verwandelt sie sich wieder in eine Meerjungfrau und gehört ihrer Oktopus-Tante.

In Bezug auf die Geschlechterpolitik war die titelgebende Nixe noch nie ein feministisches Leuchtfeuer, weil sie buchstäblich ihre Stimme aufgibt, um mit einem Mann zusammen zu sein, den sie kaum kennt. Wie heißt es so schön: Es muss sich alles ändern, damit es bleiben kann, wie es ist.

Arielle, die Meerjungfrau

Regie Rob Marshall

Darsteller Halle Bailey, Daveed Diggs, Awkwafina, Jacob Tremblay, Javier Bardem, Melissa McCarthy

Start 25. Mai

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