Aus seinem Leben

Felix Mitterer schreibt ein Theaterstück über Franz Michael Felder.
Bregenz Felix Mitterers Stücke gehören zu den meistgespielten Österreichs. Wie kaum ein anderer versteht er es, ungewöhnliche Schicksale dramaturgisch in Szene zu setzen. Der 1948 in Achenkirch/Tirol geborene Mitterer ist seit 1978 erfolgreicher Theater- und Drehbuchautor. In seinem ersten Theaterstück „Kein Platz für Idioten“ spielte der Autor selbst die Hauptrolle, einer seiner größten Erfolge war das Stück „Sibirien“, das kranke, alte Menschen in den Mittelpunkt stellt und die Frage nach einem würdevollen Sterben aufwirft.

Für das Fernsehen schrieb er unter anderem die legendäre „Piefke-Saga“ und mehrere Tatort-Folgen. In seinen Werken richtet sich der Blick oft auf Außenseiter und jene, die den Mut haben, gegen den Strom zu schwimmen – Felix Mitterer ist damit die ideale Besetzung für ein Stück über den großen Vorarlberger Schriftsteller und Sozialreformer Franz Michael Felder.

Der Obmann des Franz-Michael-Felder-Vereins Walter Fink: „Als ich Felix Mitterer vor rund 30 Jahren kennenlernte, habe ich ihn zum ersten Mal gefragt, ob er nicht Interesse hätte, ein Stück über Franz Michael Felder zu schreiben. Damals winkte er ab, er sei einfach zu beschäftigt. Als ich ihn letzten Sommer wieder fragte, hat er eine Nacht darüber geschlafen, mich angerufen und gesagt: ‚Walter, jetzt würde ich das machen‘.“ Besonders wichtig ist Fink, dass die Uraufführung in Vorarlberg stattfindet. Umso mehr freut er sich, dass das Stück zur Eröffnung der Spielzeit 2024/25 am Vorarlberger Landestheater uraufgeführt wird.

Felix Mitterer: „Franz Michael Felder ist einfach unglaublich wichtig. Ich habe 2009 in Schoppernau gesagt: Felder sollte man jeden Tag fünf Minuten lesen, und das ist auch heute noch gültig. Er hatte ja ein wirklich schweres Leben, mit all den Anfeindungen und Schicksalsschlägen, die er zu erleiden hatte. Was er, der nicht einmal 30 Jahre alt geworden ist, alles geschrieben und in die Welt gesetzt hat, ist wirklich außerordentlich. Felder war so großartig, dass mir seine Würdigung ein wichtiges Anliegen ist. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass ich den Auftrag für das Theaterstück, dessen Arbeitstitel ‚Aus seinem Leben‘ heißt, bekommen habe.“

Jürgen Thaler, Leiter des Franz-Michael-Felder-Archivs: „Ich versuche nun schon seit über 20 Jahren, das Werk von Felder zu fördern und bekannt zu machen. Wir haben mit ihm einen Landesdichter, der ein so großartiges Werk geschaffen hat, der ein so unglaublich interessantes Leben leben musste. Im Moment leben wir in einem goldenen Zeitalter, was die Aufmerksamkeit für Felders Werk betrifft. Anfang der 2000er Jahre war selbst seine Autobiografie ‚Aus meinem Leben‘ nicht mehr im Buchhandel erhältlich. Die Ausstellung ‚Ich Felder, Dichter und Rebell‘ im vorarlberg museum 2014 war ein erster Höhepunkt. Und als ‚Aus meinem Leben‘ ins Französische und Englische übersetzt wurde, kam auch das internationale Interesse. Mit dem Stück von Felix Mitterer wird ein ganz neuer Blick auf Felder möglich.“

Walter Fink abschließend: „Der Verein hat das Projekt ‚Theaterstück‘ intensiv begleitet und unterstützt. Darüber hinaus konnten wir zwei Sponsoren gewinnen, die sich für Felder engagieren und das, was wir tun, für wichtig halten. Zusammen mit dem Buch wird es eine wunderbare, runde Sache.“