Zum 50. Todestag von Christine Lavant

Bregenz Im Juni 2023 jährt sich der Todestag von Christine Lavant zum 50. Mal. Erika Pluhar und Ramona Kasheer begeben sich gemeinsam auf eine Reise durch den Schatz der Lyrikerin.

Lavant (1915–1973) war eine österreichische Dichterin und Schriftstellerin, die für ihre intensiven und sensiblen Darstellungen von Isolation, Schmerz und seelischen Kämpfen bekannt war. Sie war eine wichtige Stimme in der österreichischen Literatur der Nachkriegszeit. Lavant wurde in eine arme Bergarbeiterfamilie hineingeboren und litt unter gesundheitlichen Problemen, darunter mehrere Atemwegserkrankungen und eine Sehschwäche, die sie zeitweise an das Bett fesselten. Diese Schwierigkeiten prägten ihr Werk, in dem sie Themen wie Leid, Einsamkeit und die Suche nach spiritueller Erkenntnis aufgriff. Sie erhielt mehrere Literaturpreise und war Mitglied des Wiener Kunstvereins. Ihre Werke, darunter Gedichtbände wie “Die unvollendete Welt”, fanden zu Lebzeiten und über ihren Tod hinaus große Anerkennung.

Vor über 20 Jahren schon begann die Musikerin und Sängerin Ramona Kasheer, Lieder aus Lavants Lyrik zu weben. 2018 bis 2020 erscheinen drei Alben der „Ramona Kasheer singt Lavant“-Reihe auf ihrem eigenen Label. Im Theater Kosmos präsentiert Ramona Kasheer am Samstag ab 20 Uhr das 4. „Lavant“-Album: Heimgehn. Die Vorarlbergerin Ramona Kasheer ist Singer-Songwriterin und schreibt seit ihrer Jugend ihre eigene Musik. Die Multiinstrumentalistin lebt seit über 20 Jahren in Wien.

Die begnadete Schauspielerin Erika Pluhar wird ausgewählte Gedichte Lavants vortragen: „In meinen 40 Jahren als Burgschauspielerin hatte ich zu Lesungen keinen guten Bezug. Diese gewisse Art von pompösem Pathos, damals angesagt, widerstrebte mir. Danach aber, als ich mit meinen eigenen Texten umgehen konnte, mich dem Publikum auf meine Art und ganz direkt stellen konnte, las ich gern vor. Jedoch gab es nur wenige Autoren und Autorinnen, die ich weiterhin als Interpretin mit Überzeugung vertreten wollte. Dazu gehörte Christine Lavant. Es bedarf bei ihr der Einfühlung, aber auch des Sachlich-Bleibens. Man muss den Begriff ‚Lyrik‘ möglichst vergessen, die Lavant schrieb sich’s beinhart von der Seele“.