Wortgefecht – wenn Sprache berührt

Lorenz Helfer gestaltet Daumenkino für das Literaturhaus Vorarlberg.
Hohenems Mit Kugelschreiber und rotem Buntstift griff der Hohenemser Künstler Lorenz Helfer für sein Daumenkino „Wortgefecht“ zu eher ungewöhnlichen Zeichenutensilien. Das Ergebnis? Ein faszinierendes Daumenkino mit dem bezeichnenden Titel „Wortgefecht“, das auf einfühlsame Weise die Macht der Sprache und ihre Fähigkeit, Menschen zu berühren, erkundet.
Am Mittwoch, den 27. September um 19 Uhr öffnet das Jüdische Museum Hohenems seine Pforten für eine einzigartige Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen dieses kleinen Meisterwerks und den kreativen Schaffensprozess von Lorenz Helfer zu werfen. Gemeinsam mit Frauke Kühn vom Literaturhaus Vorarlberg wird Helfer die Geheimnisse seiner Daumenkinowelt enthüllen, der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.
Kugelschreiberzeichnungen
„Wortgefecht“ ist eine Mikrogeschichte, die in beeindruckenden Bildern von den tiefgreifenden Begegnungen erzählt, die durch die Kraft der Sprache zwischen Menschen entstehen können. Diese Begegnungen verbleiben oft noch lange in unseren Herzen, selbst wenn die Worte längst verhallt sind. Doch für Helfer hat der Akt des Sprechens auch etwas Flüchtiges, das er nicht nur im raschen Umblättern des Daumenkinos festhält, sondern auch in seinen Kugelschreiberzeichnungen. Diese erinnern ihn an seine eigenen Anfänge, als er als Schüler seine ersten Daumenkinos in Schulheften kreierte.
„Wortgefecht“ markiert bereits das fünfte Daumenkino in der Sammlung „Großes kleines Kino“ des Literaturhauses Vorarlberg. Das Projekt lädt insgesamt neun grafische Erzähler aus Österreich und Europa ein, Geschichten im Kleinen zu visualisieren. Nachdem die ersten drei Künstler in ihren Arbeiten auf ganz unterschiedliche Weise die Villa Franziska und Iwan Rosenthal und damit das zukünftige Literaturhaus Vorarlberg in den Mittelpunkt gestellt haben, steht in diesem Jahr die Kraft der Sprache im Mittelpunkt. Bis zur Eröffnung des Literaturhauses beherbergt der vom Grafiker Sandro Scherling gestaltete Schmuckschuber insgesamt neun Daumenkinos.
Realität und Abstraktion
Lorenz Helfer, 1984 in Hohenems geboren, schloss im Jahr 2007 sein Studium der Malerei an der Universität für angewandte Kunst ab. Seine Gemälde, die Menschen, Gegenstände und organische Formen auf faszinierende Weise zwischen Realität und Abstraktion verorten, zeugen von einer sehr stofflichen und detailreichen Malweise, die Helfer zu einem aufstrebenden Künstler macht. VN-AMA
