Neue Intendanz für das Philosophicum

Kultur / 26.09.2023 • 20:07 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Konrad Paul Liessmann und Barbara Bleisch leiten ab dem kommenden Jahr gemeinsam das Philosophicum Lech. KIRSTIN TOEDTLING
Konrad Paul Liessmann und Barbara Bleisch leiten ab dem kommenden Jahr gemeinsam das Philosophicum Lech. KIRSTIN TOEDTLING

Ab 2024 werden Konrad Paul Liessmann und Barbara Bleisch für die Leitung verantwortlich sein.

lech Unter dem Titel „Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung“ versammelten sich auch heuer wieder namhafte Referenten und Diskutanten in Lech, um aus unterschiedlichen Perspektiven brisante Themen unserer Zeit zu beleuchten. Sechs Tage lang wurden die Facetten der Hoffnung beleuchtet.

Mit über 600 Teilnehmern zählt das Philosophicum Lech zu den bedeutendsten transdisziplinären philosophisch-kulturwissenschaftlichen Tagungen im deutschsprachigen Raum. Die steigenden Teilnehmerzahlen der letzten Jahre führten zu organisatorischen Anpassungen, unter anderem zur Einführung einer Intendanz.

Gehaltvolle Diskussionen

Ab 2024 werden Konrad Paul Liessmann und die renommierte Schweizer Philosophin, Moderatorin und Journalistin Barbara Bleisch gemeinsam für die Leitung des Philosophicum Lech verantwortlich sein. Die Wahl von Konrad Paul Liessmann, der maßgeblich zum Erfolg des Philosophicum beigetragen hat, und Barbara Bleisch, einer der bekanntesten philosophischen Stimmen im deutschsprachigen Raum, zeigt das Bestreben, das Philosophicum Lech auf höchstem Niveau weiterzuführen.

Barbara Bleisch, die bereits mehrfach als Referentin am Symposium teilgenommen hat und als Jurorin des Tractatus-Essay-Preises des Philosophicum Lech tätig war, sagte anlässlich der Bekanntgabe: „Als ich vor zehn Jahren das erste Mal hier war, habe ich mir die Augen gerieben und mich gefragt, wie es sein kann, dass so viele Menschen zusammenkommen, um stündige philosophische Vorträge zu hören, gehaltvolle Diskussionen zu führen, einander aufmerksam zuzuhören. Das hat mich beeindruckt.“ Sie lobte auch den Veranstaltungsort Lech, der mit seinen Bergen und dem glitzernden Fluss eine magische Kulisse biete, und unterstrich die Bedeutung des Philosophicum Lech als Raum der Besinnung in einer zunehmend hektischen Welt.

Das diesjährige Philosophicum bot eine beeindruckende Reihe von Vorträgen und Diskussionen zu verschiedenen Aspekten der Hoffnung. Die Philosophicum Dialoge, die bereits zum dritten Mal stattfanden, widmeten sich brennenden Fragen der Gegenwart und bereiteten den Boden für die Themen des Symposiums.

Ein Höhepunkt des Philosophicums war der philosophisch-literarische Vorabend, an dem der Schriftsteller Michael Köhlmeier Erzählungen vortrug, die von Konrad Paul Liessmann ad hoc interpretiert wurden.

Das Magna Impulsforum leitete das Symposium ein und stellte die Frage nach der Hoffnung in Zeiten von Herausforderungen wie autoritären Regimen und Umweltproblemen. Die Vortragsreihe zur Dialektik der Hoffnung bot ein breites Spektrum an Perspektiven, von theologischen Betrachtungen bis hin zu philosophischen Überlegungen zu künstlicher Intelligenz und der Frage nach der Unsterblichkeit.

Eine Philosophie der Störung

Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des Tractatus-Preises an die österreichische Philosophin Isolde Charim für ihr Buch „Die Qualen des Narzissmus. Über freiwillige Unterwerfung“. Der mit 25.000 Euro dotierte Essaypreis zählt zu den renommiertesten im deutschsprachigen Raum.

Ludwig Muxel, Obmann des Vereins Philosophicum Lech, verkündete das Thema für das kommende Jahr. 2024 wird „Sand im Getriebe: Eine Philosophie der Störung“ behandelt werden. Zudem wird das Philosophicum in den neuen Veranstaltungsort „Lechwelten“ umziehen, der ideale Rahmenbedingungen für dieses außergewöhnliche Denkfest bieten wird. VN-AMA