Tief verbunden mit Österreich

Kultur / 03.10.2023 • 13:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink überreichte den "Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg" an den Schweizer Bildhauer Florian Germann.   <span class="copyright">Land Vorarlberg</span>
Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink überreichte den "Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg" an den Schweizer Bildhauer Florian Germann. Land Vorarlberg

Internationaler Kunstpreis des Landes an Florian Germann verliehen.

Bregenz Der Schweizer Bildhauer Florian Germann wurde am 2. Oktober bei einem Festakt im Montfortsaal des Landhauses von Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink mit dem Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg 2023 ausgezeichnet. Schöbi-Fink gratulierte dem Preisträger und betonte: „Florian Germanns Werke spiegeln sein breites Interessensspektrum wider und thematisieren sowohl Veränderung als auch Interaktion. Sie zeigen eindrucksvoll Germanns außergewöhnliches Potenzial, das mithilfe des Kunstpreises nun auch über nationale Grenzen hinaus bekannt wird.“

Der Internationale Kunstpreis des  Landes  Vorarlberg ist mit 10.000 Euro dotiert.<span class="copyright">Land Vorarlberg</span>
Der Internationale Kunstpreis des Landes Vorarlberg ist mit 10.000 Euro dotiert.Land Vorarlberg

Die sechsköpfige, international besetzte Jury war sich einig über das große Potenzial des Werkes und sah den Zeitpunkt gekommen, das Schaffen des 1978 geborenen, aus Kreuzlingen im Kanton Thurgau stammenden und vor allem in der Schweiz anerkannten Bildhauers und Forschers Florian Germann über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu machen. Dieses Anliegen entspricht der Intention des Internationalen Kunstpreises, der seit 2007 biennal zur Förderung des zeitgenössischen Kunstschaffens in der Bodenseeregion und den angrenzenden Regionen in der Sparte Bildende Kunst einschließlich der Kunstbauten vergeben wird.

<p class="caption">Die Installationen von Germann bieten Anknüpfungspunkte zwischen Fakt und Fiktion.</p><span class="copyright"> Florian Germann</span>

Die Installationen von Germann bieten Anknüpfungspunkte zwischen Fakt und Fiktion.

Florian Germann

Energien sichtbar zu machen, Transformationsprozesse und gesellschaftliche Veränderungen durch Kunst zu bewirken, sind zentrale Kategorien im Werk von Florian Germann. In seine großangelegten Werkzyklen und minimalistisch anmutenden Skulpturen der Moderne fließen Erkenntnisse aus Physik und Philosophie ebenso ein wie Naturphänomene. In seinen bisweilen an laborartige Versuchsanordnungen erinnernden Installationen thematisiert der Bildhauer soziologische Phänomene und Formen des Zusammenlebens, auch von Mensch und Tier. Das Äußere, der Bezug zur Gesellschaft, so Germann, werde in seinem Werk immer wichtiger, während die Erforschung des Inneren in den Hintergrund trete. Seine künstlerische Arbeit versteht er als Arbeit an einer neuen Welt, überzeugt davon, „dass Kunst die Veränderung hervorbringen kann, die wir alle erwarten.“

Germann möchte mit dem Preisgeld von 10.000 Euro eine neue Arbeit realisieren.<span class="copyright"> Land Vorarlberg</span>
Germann möchte mit dem Preisgeld von 10.000 Euro eine neue Arbeit realisieren. Land Vorarlberg

„Ich freue mich außerordentlich und fühle mich sehr geehrt, den Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg zu bekommen. Von Anfang an fühle ich mich Österreich durch seine Künstlerinnen und Künstler wie Bruno Gironcoli, Franz West oder Maria Lassnig etc. tief verbunden. Die Vergabe des Preises ist für mich insofern wichtig, da ich vor drei Jahren eine neue künstlerische Richtung eingeschlagen habe und diese ausgezeichnet wird“, sagt Florian Germann, der mit dem Preisgeld von 10.000 Euro eine neue Arbeit realisieren und weitermachen will.

Laudatorin Ursula Badrutt vom Amt für Kultur in St. Gallen.   <span class="copyright">Land Vorarlberg</span>
Laudatorin Ursula Badrutt vom Amt für Kultur in St. Gallen. Land Vorarlberg

Laudatorin Ursula Badrutt vom Amt für Kultur in St. Gallen stellte fest: „Florian Germann bleibt an seinen Themen dran, mit einer Energie, die seinesgleichen sucht. Naturphänomene ziehen ihn weiterhin an, doch nun nicht nur die Natur, die dem Menschen als Bedrohung erscheint, sondern auch jene, die den Menschen und die Welt retten könnten: Insekten, Vögel, Pflanzen. Seine Kunst wird zum lebendigen Organismus. Es geht um das Zusammenleben. Um Kunst, die uns weiterbringen könnte.”
Florian Germanns aktuelle Ausstellung „Der Empfang“ ist noch bis zum 21. Oktober in der Galerie Gregor Staiger in Zürich zu sehen.