Corinna Scheurle erhält den Kulturpreis Vorarlberg

Kultur / 25.11.2025 • 12:47 Uhr
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Die drei ausgezeichneten Sängerinnen Veronika Dünser, Corinna Scheurle und Lea Müller. udo mittelberger

Veronika Dünser und Lea Müller wurden mit Anerkennungspreisen ausgezeichnet.

Bregenz Der Vorarlberger Kulturpreis wurde dieses Jahr bereits zum elften Mal ausgeschrieben, und erstmals stand eine ganze Ausgabe im Zeichen des klassischen Gesangs. Aus dem Auswahlverfahren der erweiterten Kunstkommission des Landes gingen fünf Nominierte hervor: Veronika Dünser, Lea Müller, Isabel Pfefferkorn, Corinna Scheurle und Achim Schurig. Die international besetzte Jury bewertete die Sängerinnen und Sänger im Rahmen der Vorauswahl und bestimmte die Preisträgerinnen und Preisträger, die am 24. November im Casino Bregenz geehrt wurden.

Mit Anerkennungspreisen in Höhe von jeweils 2.500 Euro wurden Veronika Dünser und Lea Müller gewürdigt. Laudator Stefan Ritzenthaler hob bei Dünser „eine Stimme voller Wärme, Pracht und funkelndem Farbenreichtum“ hervor, die sich mit einer „strahlenden, natürlichen Bühnenpräsenz“ verbinde.
Laudatorin Antonia Frey betonte bei Lea Müller vor allem die „stilgerechte Lebendigkeit, musikalische Klarheit und ausdrucksstarke Textverbundenheit“ ihrer Interpretation von Strozzis „Amor dormiglione“.

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Die Preisträgerin mit mit den Juroren Jaakko Kortekangas, Antonia Frey und Stefan Ritzenthaler. udo mittelberger

Den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt Corinna Scheurle, die die Jury mit ihrer herausragenden Präsentation überzeugte. Laudator Jaakko Kortekangas würdigte insbesondere ihre „gestaltende Kraft“, die weit über reines Singen hinausgehe, sowie die feine Interaktion mit dem Pianisten und die natürliche Verbindung zum Publikum. Scheurles künstlerische Präsenz sei „aufmerksam, kollektiv und von hoher musikalischer Intelligenz geprägt“.

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Für das Jahr 2026 haben die Preisstifter Bernhard Moosbrugger und Martin Jäger die Kategorie Textildesign festgelegt. udo mittelberger

In ihrer Dankesrede sprach Corinna Scheurle mit großer Offenheit über ihren Werdegang: „Als Künstlerin, als Sängerin, die früh weggegangen ist und doch immer eine innere Verbindung zu Vorarlberg behalten hat, bedeutet mir dieser Moment viel. Mit neunzehn bin ich nach Berlin gezogen, ohne zu wissen, wohin mich dieser Weg führen würde. Und immer wieder hierher zurückzukommen, hier singen zu dürfen und das mit Menschen zu teilen, die mich seit meiner Kindheit kennen, berührt mich zutiefst. Es ist ein großes Geschenk, das so viele einen über all die Jahre begleiten. Der klassische Gesang bleibt das unmittelbarste Instrument, das wir haben. Die Stimme ist der direkteste Spiegel der menschlichen Seele. Und deshalb sind wir Sängerinnen und Sänger, obwohl wir die Liebe zum Singen in uns tragen, zugleich unglaublich verletzlich, wenn wir singen. Jedes Mal, wenn wir die Bühne betreten, legen wir etwas von uns offen. Man sieht, wie wir atmen, man sieht, wenn wir schwitzen, und man hört sofort, wenn ein Ton nicht so klingt, wie wir es uns wünschen. Genau darin aber liegt der Zauber dieser Kunst. Sie erlaubt keine Fassade. Sie verlangt Ehrlichkeit und schenkt sie zugleich dem Publikum”.

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Der Kulturpreis Vorarlberg ist eine Kooperation zwischen dem Casino Bregenz, der Dornbirner Sparkasse, dem Land Vorarlberg und dem ORF Vorarlberg. Ziel der Auszeichnung ist es, innovative Formate und Genres sichtbar zu machen und aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern eine würdige Plattform zu bieten. Der Preis wird jährlich vergeben, wobei die jeweils prämierte Kunstgattung jedes Jahr neu definiert wird. Für das Jahr 2026 haben die Preisstifter Bernhard Moosbrugger und Martin Jäger die Kategorie Textildesign festgelegt.