Montforthaus-Pannen

Leserbriefe / 06.02.2015 • 20:19 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Es wurde als hochmodernes Kultur- und Kongresszentrum gefeiert, doch noch bevor die Eröffnungseuphorie erlosch, mussten die futuristischen Träumereien, welche das 44.000.000 Euro teure Montforthaus weckte, dessen Baukostenrahmen von geplanten 30.000.000 Euro folglich um nahezu 50 Prozent gesprengt wurde, ad acta gelegt werden. Natürlich ist die Fassade – verglichen mit dem alten Montforthaus – wunderschön, allerdings wäre das Erreichen des Gegenteils ein architektonischer Geniestreich gewesen. Doch der Schein trügt. „Foyerchen“ wäre wohl die passendste Beschreibung für das Eingangsfoyer, das völlig unterproportioniert ausfiel und bei großen Veranstaltungen hoffnungslos überfüllt ist. Aber zu denken, dass sich der Frustpegel der Besucher beim Betreten des Saales senkt, wäre illusorisch. Um diesen überhaupt zu erreichen, müssen bescheidene 18 Security-Mitarbeiter passiert werden. Die Notwendigkeit einer so großen Privatarmee ist wohl genau wie die Anstellung von acht chronisch unterbeschäftigten Empfangsdamen an der Garderobe auf Maßnahmen zur Arbeitsplatzschaffung zurückzuführen. Während des besuchten Events sind dann Aussetzer der Ton- und Lichtanlagen sowie des Bea­mers leider an der Tagesordnung. Dass technische Errungenschaften des 20. Jahrhunderts, die im alten Haus einwandfrei funktionierten, nun nicht mehr ihren Zweck erfüllen, ist jedoch insofern verständlich, da man mit diesem Bau einen Schritt in die Zukunft setzen wollte und offensichtlich die Vergangenheit erfolgreich zurückließ.

Alexander Morscher,

Wieserain 11, Feldkirch

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