Abschied von der Seriosität
Wie lange müssen VN-Leser noch die Elaborate eines in Wien lebenden Schweizers, der sich bei den Vorarlberger Nachrichten offenbar durch seine Kolumnen ein Zubrot verdient, über sich ergehen lassen? In der jüngsten Glosse versucht er zunächst, uns den Spruch „ein U für ein X vormachen“ zu erklären. Diese Redewendung lautet natürlich genau umgekehrt und bedeutet den Versuch, aus dem Lateinischen V (also 5) ein X (also 10) zu machen und den Betrag somit in unredlicher Weise zu verdoppeln. Danach kommt er aber zu seinem eigentlichen Leib- und Magenthema, nämlich zur FPÖ und deren Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten. Nach Bedienung der üblichen Klischees wie rechtsextreme Burschenschaft, Neonazi-Sumpf, Ewiggestrige, Deutschnationale usw., wird, um die Sache spannender zu machen, High Noon bemüht, wo sich dann die Kontrahenten, der eine mit einer „Glock“ der andere nur mit Intellekt bewaffnet, gegenüberstehen. Das heißt dann im Klartext, die geistig minderbemittelten, schießwütigen Wähler (ca. 35 Prozent) wählten Norbert Hofer, während die Intelligenzia (ca. 21 Prozent) für Van der Bellen votierte. Mit dem Hinweis auf die durch einen schweren Unfall bedingte, leichte Gehbehinderung von Norbert Hofer wird diesem, quasi unterschwellig, eine Mitleid heischende Attitüde unterstellt, womit sich diese politische Auseinandersetzung von der Seriosität endgültig verabschiedet hat.
Dipl.-Vw. Helmut Arnold,
Blumenstrasse 7c, Bregenz
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