Bald nur noch Wahlpraxen?

Leserbriefe / 08.05.2016 • 18:48 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
VN-Bericht vom 4. Mai 2016.
VN-Bericht vom 4. Mai 2016.

In den VN vom Mittwoch lese ich, dass das Überleben der Vertragspraxen der Physiotherapeuten wegen des seit 1. Jänner fälligen Kollektivvertrags stark gefährdet ist. Von der GKK werden die Stundensätze mit 51 Euro abgegolten, davon müssen von den Praxen sämtliche anfallenden Kosten wie Gehälter, Mieten, Gerätekosten usw. bezahlt werden. Dieser Kraftakt ist für die meisten Praxen bei den von der GKK bezahlten Sätzen nicht zu stemmen. Sollten die Vertragspraxen tatsächlich dazu verurteilt werden, diesen KV einzuhalten, hat dies zur Folge, dass viele Therapeuten in die Arbeitslosigkeit rutschen und Praxisräume leer stehen werden. Diese Umsetzung wird zur Folge haben, dass es in Zukunft nur noch Wahlpraxen gibt, denn deren Tarife liegen zwischen 80 und 90 Euro pro Stunde. Haben sich die Verantwortlichen eigentlich einmal überlegt, was dann mit den vielen chronisch Kranken geschieht, die sich eine jahrelange Behandlung in einer Wahlpraxis nicht leisten können? Aus diesem Grund ist es dringend erforderlich, dass die Patienten sich gegen die Umsetzung dieses Vertrages wehren, damit es auch weiterhin physiotherapeutische Vertragspraxen geben wird.

Melita Schweikher,
Wellenau 7,

Lochau

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