Waffen nach Syrien
Die Menschen fliehen nach Europa vor Waffen, die aus Europa stammen. Die Kriegsparteien in Syrien und im Irak kämpfen, schießen und morden seit fünf Jahren, und die europäische (wie auch die amerikanische) Waffenindustrie produziert und exportiert aus niedrigem Geschäftsinteresse Waffen für diesen Irrsinn, bei dem sogar bewusst Spitäler bombardiert werden. Jeder Lieferant begründet die Aufrüstung der jeweiligen Kriegspartei: Österreich befürwortet Waffenlieferungen an die Kurden zum Kampf gegen die Terrormiliz IS, Russland liefert Waffen an Assad zum „Kampf gegen den Terrorismus“, Deutschland schickt deutsch-französische Typ-Hot-Raketen und Tausende G3-Gewehre ins Kriegsgebiet, Saudi-Arabien zahlt jährlich über 100 Millionen Euro für Waffenimporte, der USA-Kongress überlegt, 500 Millionen Dollar zur Bewaffnung der „moderaten Rebellengruppen“ auszugeben, und sogar Albanien mischt mit und liefert 20 Millionen Schuss Munition für Schnellfeuergewehre. Mit all diesen Waffenlieferungen ist bei Gott in dieser humanitären Katastrophe kein Frieden zu schaffen. Die UNO ist gefordert; es ist zu hoffen, dass es dem Sicherheitsrat, dem Generalsekretär Ban Ki-moon und dem Sondergesandten Staffan de Mistura bei den Friedensgesprächen in Genf gelingt, in der von Machtbesessenheit und von Hass erfüllten Region einen Waffenstillstand durchzusetzen.
Alois Schwienbacher,
Kopfstraße 14 c, Altach
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