Aufstand der Omas

Leserbriefe / 11.10.2017 • 18:48 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Zum Kommentar „Wo bleibt der Aufstand?“, von Walter Fink, VN vom
7. 10. 2017:

Sehr geehrter Herr Fink, Sie fragen, wo der Aufstand bleibe, weil es immer mehr Reiche gäbe, aber die meisten Menschen hätten wenig oder fast nichts. Nun, im österreichischen Wörterbuch von 2001 wird Aufstand mit Revolte übersetzt. Vielleicht ist es Ihnen entgangen, aber es gibt in Österreich doch einen Aufstand, nämlich die „Oma-Revolte“. Hier geht es um die vor 1955 geborenen Frauen, die meist mehrere Kinder aufgezogen haben und heute keinen Cent Pension für diese Leistung, die dem Staat die so dringend benötigten Steuerzahler gebracht hat, erhalten. Daher verlangen die Frauen, die sich der „Oma-Revolte“ angeschlossen haben, einen Anerkennungsbeitrag für Kindererziehung in Höhe von 50 Euro pro Kind, pro Monat, vierzehnmal jährlich, unversteuert und ohne Anrechnung auf Sozialleistungen. Viele dieser Frauen haben überhaupt keine Pension oder sind von der Ausgleichszulage abhängig, was zum Sterben zu viel, aber zum Leben zu wenig ist. „Warum das im Wahlkampf eigentlich keine Rolle spielt“, ist einfach zu erklären. Nachdem „aufgedeckt“ wurde, dass ich vor 37 Jahren bei einer legalen, aber nicht erwünschten Partei war, zogen sich sämtliche Parteien, die vorher, wenn auch zögernd, Unterstützungserklärungen abgegeben hatten, wieder zurück. Die Bevölkerung steht trotzdem fast 100-prozentig hinter der „Oma-Revolte“.

Mag. Gertraud Burtscher,

Hauptstraße, Bludesch