Österreichs Budget
Ich habe es miterlebt, wie in den 1950er-Jahren die VOEST praktisch alle Ausschreibungen, auch wenig umfangreiche, in Österreich unterboten hatte. Ich war auch Zeuge, dass die VOEST keine Betriebsabrechnung hatte, deshalb auch keine angepasste Kalkulation erstellen konnte. Kam die VOEST in die roten Zahlen, konnte sie gewiss sein, dass ihr Defizit durch Überweisung aus dem Budget ausgeglichen wurde. Schaut es heute in vielen Bereichen nicht ganz ähnlich aus? Denken wir etwa an die Hypo-Bank, die Eurofighter, den Umbau des Flughafens Wien-Schwechat oder die Renovierung des Finanzministeriums. Überall da wurde durch Steuerhöhung das Einkommen der kleinen Leute belastet, während die eigentlichen Verursacher nicht zur Kasse gebeten wurden. Nun beginnen die Reparaturarbeiten mit Erweiterung am Parlament, wofür drei Jahre vorgesehen sind. Hoffentlich wird hier nicht wieder der finanzielle und zeitliche Rahmen gesprengt. Nicht von ungefähr warnt der Rechnungshof vor einer unvorhersehbaren Kostenexplosion.
Dr. Hermann Anzenbacher,
Haselstauderstraße,
Dornbirn