Anonymverfügung

Leserbriefe / 19.10.2017 • 19:22 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Seit knapp zwei Wochen bin ich stolzer Vater einer zweiten Tochter. Als die Zeichen einer bevorstehenden Geburt immer deutlicher wurden, fuhr ich meine Frau zum LKH Feldkirch. Aufgrund der Tatsache, dass meine Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht neben mir saß, fuhr ich etwas schneller. Um 23.51 Uhr – die Zeit war mir bis dato nicht bekannt, da ich andere Sorgen hatte – fuhr ich mit 47 km/h (Messtoleranz zu meinen Gunsten abgezogen) in der 30er-Zone, ca. 500 Meter vor dem LKH, in eine Radarfalle. Eine Stunde später war ich Vater, zwei Wochen später Besitzer einer Anonymverfügung. Auf diesem Wege möchte ich mich für mein riskantes und fahrlässiges Verhalten sowie meiner unverschämten Bitte, von einer Strafzahlung abzusehen, entschuldigen. Die 70 Euro werde ich gerne bezahlen. Mein Appell an alle werdenden Väter: Seid nicht so unvernünftig wie ich und bringt eure gebärende Frau selbst ins Spital. Endbindet zu Hause, benutzt den Zug oder den Bus oder ruft ein Taxi.

Thomas Nachbaur,

Diesenäuele, Koblach