Die VN-Leserbriefe von Bertram Thaler und Christine Walch decken auf, wie willkürlich die Abschiebung von Flüchtlingen bei uns oft gehandhabt wird. Auch mir sind solche traurigen Fälle bekannt, in denen der Asylantrag unberechtigt abgelehnt wurde. Sind die Entscheidungsträger denn genügend ausgebildet, um die Gefährdung der Schutzsuchenden in deren Herkunftsland beurteilen zu können? Ist es nicht ein beschämendes und menschenverachtendes Vorgehen, wenn wir unbescholtene und sich gut integrierende, arbeitswillige Asylsuchende, die aus einem Land flüchten, in dem ihr Leben bedroht ist, wie z. B. Afghanistan, derzeit wieder dorthin zurückschicken, verbittert und ohne Hoffnung? Entscheidungsträger, die sich ihrer hohen Verantwortung bewusst sind und ihrem Verstand, Herzen und Gewissen folgen, sind gefragt! Vorarlberg rühmt sich, ein Musterland zu sein. Wenn wir hier Asylsuchende vom ersten Tag an unterstützen und ihnen eine entsprechende Ausbildung ermöglichen, so befähigen wir sie dazu, später auch am Aufbau ihres eigenen Landes positiv mitwirken zu können, sobald dort Frieden und Sicherheit eingekehrt sind und eine Rückkehr daher möglich wird. Das sind dann die besten Werbeträger auch für unsere exportorientierte Wirtschaft. Zeigen wir ihnen, dass sie in einem christlichen Staat gelandet sind, und tragen wir so zur Befriedung und Völkerverständigung bei.
Werdenbergerstraße, Bludenz