Cargotram und Straßenbahn

Es braucht endlich Alternativen. Die Verkehrsprobleme im Land nehmen zu. Unfinanzierbare, hochrisikoreiche Scheinlösungen (Tunnelspinne Feldkirch: 300 Millionen Euro, Rieddränagen im Unterland: 0,9 bis 1,2 Milliarden Euro) werden Jahrzehnte lang durch komplizierteste Verfahren weitergeschleppt, naheliegende Lösungsansätze (Parkraum-Bewirtschaftung +/- City-
mauten) werden ignoriert. Gleichzeitig verschärfen sich die IG-Luft-Probleme in Lustenau, Höchst und Feldkirch, die erfolgversprechendsten Straßenbaualternativen für das ganze Rheintal (Autobahnübergang
Diepoldsau: 200 Millionen Euro) werden zurückgehalten. Die Bevölkerung wird mit suggestiven Lösungsversprechen Jahr um Jahr vertröstet. So kann das nicht weitergehen. Es können bereits lukrative Wetten eingegangen werden, dass 2030 weder die Tunnelspinne Feldkirch noch die S-18-Rieddrainagen realisiert sind.
Die Kosten werden bis dorthin ins Unermessliche gestiegen sein. Trotz drohender IG-Luft-Vertragsverletzungsverfahren will die Landesregierung in Sanierungsgebieten im Unterland Megasupermärkte ansiedeln und in aller Not plötzlich Shuttlebusse durch Feldkirch einführen. Systematische, strategische Verkehrsplanung im Kontext der Siedlungsentwicklung sieht anders aus. Um den überbordenden Agglomerationsverkehr in den Griff zu kriegen, reicht der Umstieg auf eine individuelle Elektromobilität nicht aus, die Elektromobilität muss vorrangig öffentlich werden, um den öffentlichen Raum in den Gemeinden für alle wiederzugewinnen. Ein leistungsfähiger Lösungsansatz sind Cargotrams und Straßenbahnen. Sie könnten innerörtliche verursachte Schwerverkehrsprobleme und Pkw-Belastungen spürbar verringern. Planungen dafür sollten längst beginnen.
Andreas Postner,
Köhlerstraße,
Rankweil