Faule
Kompromisse
Mit der Trennung von Religion und Staat zur Zeit der Aufklärung geschah ein fauler Kompromiss: Trotz der humanistischen Gesinnung der Aufklärer wurde, anstatt eine Trennung zwischen Wissen und Glauben zu ziehen, eine Trennlinie zwischen den Naturwissenschaften (universitäre Fächer) und den Geisteswissenschaften gezogen. Dies war einerseits ein Segen, da es unvorstellbare Fortschritte der heutigen Zeit ermöglichte. Dies geschah durch die Befreiung von der Angst vor der Inquisition und der Befreiung von Ethik, Moral und humanistischen Werten. Andererseits war diese Entfesselung gepaart mit Egoismus, aber auch ein Fluch und die Hauptursache für die heutigen Weltprobleme.
Gewinner sind nur wenige Leute, die Verlierer die Natur und deren Bewohner. So sind viele Bürger von den Politikern, der UNO und diversen Ethikkommissionen und Wirtschaftsforen enttäuscht und setzen immer mehr Hoffnungen in die NGOs. Der diesjährige Nobelpreis für Frieden an die Organisation „I Can“ verstärkt diese Intention. Es wäre an der Zeit, dass ein echter Wendeschritt bei den Parteien stattfindet, dass sie ihre Mandatare von blindem Gehorsam der Parteilinien befreien, damit diese, wenn es darauf ankommt, mit ihrem Gewissen für das Gemeinwohl entscheiden und nicht für faule Kompromisse.
Dr. Mostafa Haschemi,
Wagenweg,
Schruns