Leidige S-18-Debatte

Dafür, dass in Lustenau Verkehrsbringer wie Ikea mit geschätzten zusätzlichen 4000 täglichen Pkw-Fahrten von dortigen Politikern forciert werden, können sich die jetzt schon Verkehrsgeplagten bei ihrem Bürgermeister bedanken. Der fordert stets eine Verkehrsentlastung durch eine S 18 und würde andererseits die Belastung durch Ikea-Verkehr erhöhen. Die ständig wiederkehrende Meinungsmache mit Schlagzeilen wie „Klarheit über S 18“ kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass in den hauptbetroffenen Gemeinden Fußach/Höchst durch Bürgermeister und Gemeindevertretungen im Gegensatz zu den veröffentlichten Planungen eine Untertunnelung des Rheins samt Wohngebiet Brugg gefordert wird. Die Höchster Bauabteilung kann noch keinerlei Detailangaben über das Wann und Wie im betroffenen Gebiet machen. Bei klarer Trassenentscheidung wäre auch unerklärlich, dass gerade jetzt in Fußach-Hasenfeld in unmittelbarer Nähe zur geplanten S-18-Trasse wieder elf nagelneue Wohnhäuser erstellt wurden. Dass die Wirtschaftskammer diese Z-Variante noch als Umweltmaßnahme darstellt, ist wohl Zynismus pur, da diese bekanntlich hart an der Grenze zum ausgewiesenen Europa-Schutzgebiet Ried mit fragwürdigen Tunnels projektiert wurde. Wenn Experten unseren spürbaren Klimawandel auch auf ständig zunehmende Bodenversiegelung (lt. Fernsehbericht in Österreich jährlich eine Stadt wie Salzburg) zurückführen, ist doch ein derartig gewaltiger Natureingriff mit 7,5 km Länge unter geologisch ungünstigsten Verhältnissen absolut nicht mehr zeitgemäß. Leider fehlt unseren Politikern offensichtlich der Mut, dies den Menschen auch zu sagen.
Egon Troy,
Gießenstraße,
Fußach