Staatsmedizin
Abführung der Gelder der Vorarlberger Gebietskasse: Verstaatlichung ist in Krisenzeiten „in“. Das Tor zum steuerfinanzierten staatlichen Gesundheitssystem ist hiermit geöffnet. Man kann vermuten, dass sich im Laufe der Zeit dieser Trend verschärfen wird. Ob das schade ist, ist wohl eine Frage der Ideologie, die man vertritt. Dass man allerdings nicht offen über die Folgen dieses Kassenrettungspaketes spricht, ist Betrug am Steuer- und Beitragszahler. Das österreichische Gesundheitswesen ist ein großes Lügengebäude, sagte der ehemalige Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse, Franz Bittner. Eine Meinung, die übrigens auch zahlreiche Experten teilen. Allein, diese Erkenntnis bringt uns nicht weiter. Wenn man so um sich blickt, ist die Zahl derjenigen im Gesundheitswesen, die wirklich Transparenz wollen, enden wollend. Wer will schon wissen, was Spitalsambulanzen und Tageskliniken wirklich kosten, wie viele Ärzte und medizinisches Personal wir in 20 Jahren brauchen, wie wir die Pflege der künftigen Generationen finanzieren werden, ob unser LKF-System sinnvoll steuert oder ob die Qualität der Versorgung stimmt? Wir kaufen teure Beruhigungspillen gegen die Schweinegrippe, halten Qualitätsberichte unter Verschluss und diskutieren jahrein jahraus über abstrakte Finanzierungsmodelle aus einer Hand, zwei Töpfen oder 4000 Kanälen. Null Transparenz soweit das Auge reicht. Jeder spielt in Ruhe seine Spielchen. „Ach, du mi Ländle, sei uf d’r Hut.“
Peter Vaschauner,
Schufla, Feldkirch