100 Jahre Republik Österreich
In der Vergangenheit liegt Österreichs Zukunft. Wenn es mit etwas zu einer glücklichen Zukunft beitragen kann, ist es mit seinem aus der Vergangenheit geretteten fortlebenden Gedankengut, auch für Österreich hat das Wort Hebbels Geltung: „Dieses Österreich ist eine kleine Welt, in der die Große ihre Probe hält.“ Der Wiener Kongress tagte im September 1814 bis Juni 1815; er verabschiedete am 23. Mai 1815 eine Konvention für die Neuordnung Österreichs. Wohl gelang dem Wiener Kongress die Wiederherstellung der seit der französischen Revolution gestörten Ordnung, wobei er in den gebietsmäßigen Entscheidungen stark vom englischen Gleichgewichtsdenken beeinflusst war. Dezemberverfassung 1867: Nach dem Umbau der Monarchie gewann die Tendenz der Föderalisierung des Gesamtreiches an Boden. Das Einvernehmen mit Ungarn stellte erst der Ausgleich von 1867 her, dem folgte die Dezemberverfassung 1867. In den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs erließ Kaiser Karl am 12. November 1918 ein Manifest, nach dem jeder Volksstamm ein staatliches Gemeinwesen bilden sollte. Die Initiative Vorarlberg erklärte am 3. November 1918 einen vorläufigen Landtag, der sich „Provisorische Landesversammlung“ nannte, Vorarlberg als selbstständiges Bundesland der demokratischen Republik Österreich. Als selbstständiger Staat übt Vorarlberg alle Hoheitsrechte aus, die nicht ausdrücklich dem Bund übertragen sind oder werden.
Komm.-Rat Herbert Knapp,
Blumenstraße, Bregenz