Kopftuch und Kreuz
Zum Kommentar von Johannes Huber, „Antireligiöse Gefühle“, vom 7. 4.:
Ja, Christsein bedeutet einerseits, dass ich zu einer (mehr oder weniger
großen) Menge von Menschen gehöre, mit denen ich bestimmte Wertehaltungen und Vorbilder teile. Und man wird tatsächlich damit rechnen müssen, dass – so J. Huber – „… die Christen sich darauf einstellen müssen, längerfristig zu einer Minderheit zu gehören“. Laut einer Studie würde der Anteil der Katholiken in den nächsten 30 Jahren um ein Drittel auf 42 Prozent sinken. Die zweitgrößte Gruppe würden dann – wahrscheinlich noch vor den Muslimen – die Konfessionslosen ausmachen. Dieser zahlenmäßige Rückgang einer kirchlichen Zugehörigkeit wird aber hoffentlich nicht bedeuten, dass damit auch die christlichen Wertehaltungen schwinden. Johannes Hubers Kommentar möchte ich aber ergänzen: Das Kopftuch der Muslimin und das Kreuz des Christentums sind von ihrer Bedeutung her zwei nicht vergleichbare Symbole, so wie eben Islam und Christentum tiefe Unterschiede aufweisen, worauf ja Muslime selber zu Recht bestehen. Gerade deshalb ist es meiner Überzeugung nach angemessen, dem Symbol des christlichen Kreuzes in unserem Land klar den Vorzug zu geben. Aber nicht wegen eines Machtanspruchs, sondern weil mit dem Kreuz das Schwache und Ohnmächtige, das Opfervolle und Hingebungsvolle und Gewaltfreie des Menschseins geehrt wird.
Pfr. Peter Mathei,
Hof, Alberschwende