Beschwerdestatistik des Bundesheers
Zum VN-Bericht „Von defekten WC-Spülungen und skurrilen Disziplinierungsversuchen“, vom 5. 4.:
Herzlichen Dank für die ausgewogene Darstellung der diesjährigen Beschwerdestatistik des Bundesheers. Anzumerken sind noch die Tücken der Statistik, dass jede Unterschrift unter einer Sammelbeschwerde einzeln gezählt wird. Wenn sich also ein 20-Mann-Zimmer mit Schimmel an der Decke findet, das in der Kompanie einen guten Soldatenvertreter hat, kann es schon sein, dass die Beschwerde in Form eines A4-Zettels 20 Unterschriften trägt. 20 Unterschriften über denselben Missstand sind statistisch gesehen 20 Beschwerden. Dann wäre auch noch zu erwähnen, wie fortschrittlich das Beschwerdewesen im Österreichischen Bundesheer gestaltet ist. Jeder Soldat kann sich unter Umgehung des Dienstweges quasi direkt im Parlament beschweren. Betrachtet man die jüngere Geschichte unseres Landes, dann wäre wohl anhaltender Jubel angebracht. Übrigens: Sich so gewählt ausdrückende Ausbilder, die Sätze absondern wie: „das Denken den Pferden überlassen“, sind weltweit gesehen geradezu vorbildlich. Bei anderen Militärs auf der Welt geht’s da wesentlich gröber zu.
Hptm. d. Res. Reinhold Sulz,
Mühlschüttelgasse, Wien