Frauenquote
In unseren Gesellschaften kennen wir die oft heißen Debatten um die Einführung oder Nicht-Einführung einer Quote für den Anteil der Frauen in Führungspositionen. Doch in der katholischen Kirche? „Da sind wir noch meilenweit davon entfernt“, höre ich sofort viele klagen. Doch das stimmt nicht in allen Bereichen und nicht in allen Ländern. Im Bereich der Diözesanverwaltungen hat sich die katholische Kirche Deutschlands in diesem Frühjahr bereits eine Frauenquote verordnet. 2013 gab es in Deutschland in neun Diözesen überhaupt noch keine Frau auf oberer Ebene der Diözesanverwaltung. Eine Studie zeigt auf, dass der Frauenanteil von 2013 bis heute auf der oberen Ebene von 13 auf rund 19 Prozent und auf der mittleren Ebene von 19 auf 23 Prozent gestiegen ist. Bischof Bode von Osnabrück, der den Vorsitz in der Unterkommission Frauen innehat, meint dazu: Dieser Zuwachs “ist nicht nichts, aber längst nicht zufriedenstellend“. Deshalb gibt es jetzt eine neue Zielvorgabe, eine Frauenquote für die nächsten vier Jahre. Bis 2023 soll der Frauenanteil in Leitungspositionen der Diözesen Deutschlands auf mindestens ein Drittel angehoben werden. Seit 2016 werden führungswillige Frauen von einer Mentorin oder einem Mentor begleitet und in zentralen Veranstaltungen fortgebildet. Bis 2020 sollen auf diese Weise etwa 100 weibliche Nachwuchskräfte ausgebildet werden.
Pfr. Helmut Rohner,
Dornbirn
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