Jahrhundertprojekt aus Eitelkeit
Vor 50 Jahren wurde in Hard ein Jahrhundertprojekt aus Notwendigkeit ausgeführt. Hard läge längst nicht mehr am See, wenn damals die Bucht nicht saniert worden wäre und die Dämme des Rheins nicht vorgestreckt worden wären. In der Präsentation war einer der ersten Sätze, dass man nach 50 Jahren sehr wohl eine Erneuerung machen solle. Ein 50 Jahre altes, intensiv genutztes Strandbadgebäude ist am Ende, bei Regen tropft es von der Decke des Strandbadrestaurants. Der Mini-golfplatz ist in erbärmlichem Zustand. Dann gibt es in Hard ein wunderschönes Schiff, das – nach dem Wunsch einiger – einen attraktiven Standort erhalten soll. Warum nicht alles gründlich umkrempeln? Nur die notwendigen Dinge neu und schön gestalten wäre – wie der Wälder sagen würde – „lützl radikal“. Mit diesen Veränderungen bewegen wir uns im sehr hohen zweistelligen Millionenbereich. Die Gemeinde hat das Seniorenheim am See aus Kostengründen an die Senecura abgegeben. In der Zeitung von Mittwoch steht zu lesen: Es fehlt am Geld für die Pflege. Will sich hier jemand ein Denkmal auf Kosten der Harder bauen lassen, Geld versenken, das für wichtige Dinge noch nötig sein wird? Außerdem: Bringt das den Hardern und allen, die unser Seeufer genießen, wirklich einen Mehrwert?
Herlinde Kinz, Hard
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