Der wichtigste Beruf der Welt

Leserbriefe / 13.05.2019 • 18:24 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Frauen wird die Entscheidung, Kinder zu bekommen und den Job (zumindest für ein paar Jahre) hintan zu stellen, nicht gerade leicht gemacht. Sind die Kinder geboren, wird ihnen alles Mögliche eingeredet, nur nicht, wie elementar der Aufbau einer liebevollen, konstanten Beziehung zwischen Mutter und Kind (für beide) ist, obwohl zahlreiche Bindungsstudien dies belegen. Stattdessen sollen sie schnellstmöglich in die „Produktivität“ zurück und die Kinder in Krippen abgeben, weil die Wirtschaft billige Arbeitskräfte braucht? Diese Frauen leiden, genau wie ihre Kinder, unter Dauerstress, und oft kommt es bei den Kindern zu Verhaltensauffälligkeiten (viel Alleinsein, schlechte Essgewohnheiten, zu viel Computer und Fernsehen etc.). Immer mehr der verzweifelt nach Liebe und Aufmerksamkeit schreienden Kinderseelen werden als hyperaktiv diagnostiziert, mit Ritalin ruhiggestellt, und der Weg in die Drogenabhängigkeit ist vorgezeichnet. „Supernannys“ werden notwendig, um die Erziehungsmankos zu reparieren. Psychische Störungen fordern die Aufarbeitung dieser frühen Mangelerfahrungen. Wann ist die Zeit endlich reif für ein Betreuungsgeld, das echte Wahlfreiheit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglicht und eine Mutter oder Oma, die Kinder erzieht, einer Tagesmutter gleichstellt und zum Erhalt einer Pension berechtigt? Wann endlich ist die Zeit reif für Wertschätzung und Anerkennung, auch in monetärer Form, für den wichtigsten Beruf der Welt: Mama!?

Emma Fechtig, Egg