Analyse nach
dem Sturm
Nachdem der Ibizasturm sich etwas gelegt hat, aber immer noch Windhosen produziert, wird es Zeit, in Ruhe zu analysieren. Die ganze Sache erinnert an Methoden des KGB. Eigenartig auch der Zeitpunkt des Auftauchens des Videos. Dass nur ein schlichter Wiener Anwalt und ein Münchner Schnüffler dahinterstecken, ist bei diesen horrenden Kosten kaum zu glauben. Die Äußerungen von Strache kann man als Mischung aus Alkoholnebel und Prahlerei einordnen. Möglicherweise waren auch präparierte Getränke im Spiel. Wer so etwas inszeniert, ist zu allem fähig. Erschreckend ist die Methode, wie politische Gegner zu Fall gebracht werden. War es klug von Kurz, die Regierung zu sprengen? Sie hatte bis dahin gut gearbeitet. Die Opposition sieht das natürlich anders. Klar: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Viele Dinge wurden jedoch angestoßen, die bisher im Winterschlaf lagen. Insbesondere die Steuerreform, ein Herzstück des Regierungsprogrammes, wäre aus der Sicht der Fachleute vorteilhaft für die Bürger und das Land. Nörgler und Hosensacksteuerexperten sehen das natürlich anders. Bleibt nur zu hoffen, dass sie auf Schiene bleibt. War es klug, etliche Maßnahmen rückgängig zu machen? Mit dem Rauchverbot bin ich einverstanden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Hintermänner und -frauen dieses Videos ans Tageslicht kommen.Solche Dinge verderben die politische Kultur.
Dr. Rudolf Rudari, Bürs