Tunnelspinne

Leserbriefe / 18.08.2019 • 19:06 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Es war Fahrraddemo von Hohenems nach Dornbirn. Etwas neidisch hocke ich in Feldkirch und überlege: what’s up in Feldkirch. Wir planen die Tunnelspinne, auf dass der Auto-, Bus- und Lkw-Verkehr noch besser durch Feldkirch fließe! Sehr zukunftsträchtig, denn Radfahren ist out in Feldkirch. Vor einem Monat bin ich von der Polizei abgemahnt worden – Delikt: auf dem Gehsteig Fahrrad gefahren – vor meinem Kind her. Ich wurde aufgefordert, meinen 9-Jährigen auf dem schmalen Fahrradstreifen neben den vorbeibrausenden Lkws und Bussen fahren zu lassen. Schwer zu verstehen, da doch der Fahrradweg eh so praktisch am Gehsteig endet.

Fragt man sich schon, ob eine Stadt, die nicht mal ihre Radwege auf die Reihe bringt, so ein Großprojekt wie die Tunnelspinne schaffen wird. Oh, ganz vergessen, da geht es ja um die Autos, die kosten zwar ein paar Milliönchen mehr, sind aber viel leichter zu handhaben. Die fahren nicht kreuz und quer, wo sie grad wollen, und wirtschaftlich bringen sie ja auch viel mehr als mein Uralt-Fahrrad, das die nächsten zehn Jahre auch noch locker schafft. Übrigens, mein 9-Jähriger sitzt gerade daneben und fragt ganz besorgt „was macht denn eine TunnelSPINNE?“ Ja, ich bin auch ganz besorgt.

Silvia Reichart, Feldkirch

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