Österreichische Auslandshilfe

Leserbriefe / 25.08.2019 • 18:49 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Das Geld, das unser Staat für die Entwicklungszusammenarbeit vorsieht, ist seit Jahrzehnten immer weit unter dem internationalen Soll. Trotzdem hat Österreich, weil es keine Kolonialgeschichte hat, einen sehr guten Ruf. Die Auslandshilfe ist global gesehen „eine Erfolgsgeschichte“, zieht der bisherige Caritas-Auslandshilfe-Chef Schweifer Bilanz über die letzten 25 Jahre. Haben Anfang der 1990er- Jahre noch 1,2 Milliarden Menschen gehungert, so sind es heute trotz hohem Bevölkerungswachstums 820 Millionen. Auch seien nie so viele Kinder in die Schule gegangen. Und die Kindersterblichkeit habe sich stark reduziert. Außerdem gebe es heute im Gegensatz zu damals beinahe in jedem Land einheimische Facharbeiter in verschiedenen Bereichen. Leider sei die Zahl der Hungernden in den letzten zwei Jahren erstmals wieder angestiegen, doch das habe viel mit der Klimakrise zu tun. In Österreich steige aufgrund der Flüchtlingsströme und der Klimakrise das Bewusstsein, dass wir voneinander abhängig sind und dass es Auswirkungen hat, wenn es Menschen anderswo schlecht geht. Dieses Bewusstsein habe sich aber immer noch nicht im Handeln der politisch Verantwortlichen niedergeschlagen, beklagt der scheidende Caritas-Sektionschef. In den letzten 25 Jahren sei es noch nie gelungen, eine Bundesregierung davon zu überzeugen, dass es im Interesse der Sicherheit und Stabilität Österreichs und Europas sei, wenn in Afrika und Asien mehr investiert werde.

Pfr. Helmut Rohner, Dornbirn

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