Gottesdienste in Möggers
Zum Leserbrief von Fr. Metzler vom 10. September:
Mit Interesse habe ich Ihren Leserbrief, Frau Metzler, gelesen. Gerne beziehe ich als zuständiger Pfarrer Stellung dazu. Seit drei Jahren betreue ich nun mit meinen 71 Jahren drei Pfarrgemeinden: Hohenweiler, Hörbranz und Möggers. In den letzten Monaten waren nicht nur ich, sondern auch die Salvatorianerpatres (die auch in dankenswerter Weise mithelfen) gesundheitlich angeschlagen. Ich persönlich hatte in diesem Jahre gerade mal eine Woche Urlaub und unter den Wochen kaum einmal einen freien Tag. Und so bin ich immens froh, dass es in unseren Pfarrgemeinden Frauen und Männer gibt, die dafür sorgen, dass am Sonntag in der jeweiligen Kirche Menschen zusammenkommen, um zu beten und das Wort Gottes zu hören. Denn es ist ganz entscheidend, ob die getauften und gefirmten Christen in unserem Land begreifen und verstehen, dass Gottesdienste am Sonntag nicht ausschließlich Sache des Pfarrers sind, sondern dass die christliche Gemeinde am Ort dafür Sorge trägt, dass die Menschen, die „Ortskirche“ bilden, ihre gemeinsame Verantwortung für ihr (eigenes) Glaubensleben wahrnehmen und durch ihr Mittun – auch am Sonntag – bezeugen. Ach ja, mein Job als Pfarrer ist total gesichert – denn niemand will ihn haben. Das ist die Situation (beim Priestermangel) auch in unserem Ländle. Ich bitte Sie, Frau Metzler, dies zu bedenken und gleichzeitig dankbar dafür zu sein, dass es immer noch Menschen in unseren Gemeinden gibt, die sich dafür einsetzen, dass am Sonntag in der jeweiligen Gemeindekirche „etwas los ist“ und somit die Gemeinde ihren Glauben an den lebendigen Gott gemeinsam feiern kann.
Roland Trentinaglia, Pfarrer in Hohenweiler, Hörbranz und Möggers