Einfach nach

Leserbriefe / 22.09.2019 • 17:46 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

Lehramt handeln?

Zum Leserbrief „Gottesdienste in Möggers“ von Silvia Boch, VN vom 13. 9.:

Man kann Frau Boch in ihren Emotionen verstehen, da sie sich in verschiedensten Bereichen der Pfarre ehrenamtlich einsetzt. Ohne die ehrenamtliche Unterstützung wird bzw. ist die Seelsorge schwierig. Und doch scheint mir bei den dargelegten Gedanken etwas nicht ganz stimmig. Denn dass „Jesus wollte, dass wir nicht einfach nach Lehramt handeln”, ist widersprüchlich zu unserem katholischen Glauben. Denn das Lehramt ist eine Funktion, die zur Glaubensüberlieferung dazugehört. Diese Funktion dürfen und müssen die entsprechenden Amtsträger ausüben, um dafür zu sorgen, dass die Glaubensinhalte, die Christus der katholischen Kirche offenbart und übergeben hat, erhalten bleiben. Es ist der Heilige Geist, der durch dieses Lehramt uns „an alles erinnert, was Jesus uns gesagt hat”.

Wenn wir wissen wollen, was ohne Lehramt passiert, brauchen wir nur zu schauen, was nach Luther geschehen ist. Anscheinend gehen die Spaltungen inzwischen in die Tausende, wobei jede Gruppe einen anderen Glaubensinhalt für sich beansprucht. Um das Problem anhand des zitierten Leserbriefes aufzuzeigen: Die heilige Messe setzt das Kreuzesopfer Jesu Christi gegenwärtig. Durch die Wandlungsworte werden Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt. Nichts gegen das „Zusammensein von zwei oder drei in meinem Namen”. Aber die Gegenwartsweise ist einmal sakramental, im anderen Fall nur geistig.

P. Bernhard Kaufmann, Dornbirn