TBC-Rinder nur
Wegwerfprodukte
Zum Leserbrief „Bitte um Besonnenheite“ von Albert Hager, VN vom 15. 1.:
Den mehr als deutlichen Worten von Herrn Hager ist zu gratulieren. Endlich jemand, der sich traut, die Dinge beim Namen zu nennen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie von der politischen Elite bzw. den erwähnten Behördenvertretern auch gehört werden. Hier spricht die Praxis seit langem eine ganz andere Sprache. Nämlich die stets höhere Gewichtung ökonomischer Interessen gegenüber den Lebensinteressen von (Wild)Tieren. TBC-Rinder sind Wegwerfprodukte, die in der Tierkörperverwertung ihr trauriges Ende finden. Auch Wildtiere, vor allem Schalenwildarten, werden gleichermaßen als überzähliges und schadhaftes „Material“ diskriminiert. Verwunderlich ist insbesondere die dauerhafte Resistenz, man könnte fast sagen Renitenz, durch die Interessenvertreter gegenüber einer ernsthaften bemühten Suche nach einer mittel- bis langfristigen Ursachenbehebung. Stichworte: Wildruhezonen, Fütterungsthematik, Infragestellen der Bejagung, Wiederansiedelung großer Beutegreifer. Es ist bezeichnend, dass sich hier auch der Waldverein nicht stark dafür macht. Die im Regierungsprogramm geforderte Schaffung neuer Nationalparks wird daher in Vorarlberg wohl kaum Beachtung finden. Lebenswertes Leben (auch) für Wildtiere – Fehlanzeige!
Ulrike Schmid, Götzis