Gebote der Stunde
für die Baubranche
„Baubranche geht frohen Mutes in das neue Jahr“ u. ä. Titel stehen über den Berichten zum Innungstreffen der Baufirmen, das derzeit in Lech stattfindet. Nur (Kies)Abbau- und (Bauschutt-)Deponiebewilligungen würden leider fehlen. Natürlich braucht es Kies und Sand. Aber ein Umdenken braucht es auch. Die CO2-Emissionen dank Beton sind eine der Hauptursachen des Klimawandels. Bereits in den 80er-Jahren machten Zeitungen, die Gefahr und Kosten nicht scheuen und recherchieren, auf die leergebaggerten Strände z. B. Marokkos aufmerksam (Saharasand ist nicht betonfähig). Der Sand wurde nach Spanien verschifft, wo 20 Jahre später bekanntlich die Immobilien-Blase geplatzt ist, mit schwerwiegenden Folgen für das Land, Europa und die Weltwirtschaft. Bei dem Zustand, in den unsere Denk- und Lebensweise den Globus gebracht hat, lautet das Gebot der Stunde wohl nicht Neubau um jeden Preis, ob billig oder luxuriös, Zubetonieren, Bodenverbrauch und Abriss, sondern
1) mehr Renovierung und Sanierung – was Kompetenz und entsprechende Lehrlingsausbildung verlangt.
2) Umkehr des Verhältnisses von Material- und Arbeitskosten und
3) die Besinnung darauf, dass Bauen und Beton nicht identisch sind – es gibt auch noch erprobte, nachwachsende Materialien wie das Holz.
Umdenken tut not in der Bauindustrie, aber auch bei Bauträgern, Bauwerbern und für das Gemeinwesen Verantwortlichen, darunter Parteien und Presse.
Willibald Feinig, Altach