Problematischer
Umgang mit Tieren
Der Umgang mit Tieren, egal welchem gesellschaftlichen Bereich (aktuell Jagd, Landwirtschaft) sie zugeordnet werden, ist eine schockierende und insgesamt unerträgliche Perversität. Seit 1988 sind Tiere nach §285a ABGB (Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch) keine Sachen mehr. Faktisch werden sie aber durch die (gewaltsame und/oder letale) Aneignung ihrer Körper, durch Modifikation ihres Lebens in Produkte und im Rahmen des Wirtschaftsverkehrs weiterhin wie „biologisches Material“ behandelt, woraus sich bereits hochrelevante ethische Fragestellungen ergeben. Tiere werden in allen Bereichen, egal ob als Heim-, Nutz- oder Wildtier, oftmals widernatürlich krank gefüttert und gemästet. Ihr Aussehen wird vielfach einem pathologischen Leistungs- und Schönheitsdiktum unterworfen, das insbesondere sogenannte Heim- und Nutztiere fast bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet und ein Leben frei von Schmerzen, Leiden, Schäden verunmöglicht. Wer hier protestierend die Stimme erhebt, sieht sich meist mit dem Vorwurf der mangelnden Autorisation konfrontiert und verstummt dann resigniert. Darum soll dieser Leserbrief ein Aufruf sein an Menschen aller dieser Bereiche, die den missbräuchlichen Umgang mit Tieren nicht länger dulden können und wollen. Empören Sie sich und wehren Sie sich gegen die obszönen Verschleierungen und Beschönigungen! Schauen Sie hin und sagen Sie – im Namen der Tiere – dem „Carne“ (Fleisch) „Vale!“ (Leb wohl!). Nicht nur zur Faschingszeit.
Ulrike Schmid, Götzis