Druckabbau bei
Pflegeheimen
Ich habe den Bericht über „Pflegeheime in Not“ in den VN am vergangenen Samstag gelesen, in dem die Soziallandesrätin ausführlich Stellung bezog. Alles auf Sicht richtig und wichtig. Aus meiner Sicht ist eine Entlastung bei den Pflegeheimen kurzfristig nur durch den weiterführenden Erhalt bzw. Ausbau der häuslichen Pflege zu erreichen. Die finanziellen Unterstützungen zwischen Heimpflege und häuslicher Pflege klaffen aber weit auseinander. Eine von mir betreute Person hat bei einer Pension von 1460 Euro und 936,90 Euro Pflegegeld Stufe 5 und Bundes-
zuschuss für eine Pflegerin von 275 Euro und Landeszuschuss von 300 Euro – in Summe 2971,90 Euro – zur Verfügung. Dem gegenüber stehen Ausgaben von 4665 Euro für die 24-Stunden-Pflege, Selbstbehalte, Miete von Krankenbett, Verpflegung und Betriebskosten. Das ergibt eine Finanzierungslücke von knapp 1700 Euro im Monat. Dieses monatliche Defizit könnte ich mir ersparen, wenn ich die von mir betreute Person in Heimpflege gebe. Ein Heimpflegeplatz kostet ca. 5300 Euro in der Pflegestufe 5 und ist damit für den Steuerzahler wesentlich teurer als die häusliche Pflege.
Hier muss die Politik rasch handeln, denn bei der Heimpflege wird alles von der öffentlichen Hand regressfrei bezahlt. Daher ist ein Ausgleich der finanziellen Unterstützung von Heimpflege und häuslicher Pflege anzustreben.
Oswald Dörler, Fußach