Es gibt keine

Leserbriefe / 03.08.2020 • 17:49 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

letzte Sicherheit

Sicher ist nur das Lebensende – der Tod. Aber auch dieser hat eine Kehrseite für den Fall, dass unsere Seele weiterlebt (nach Matth.Ev.1o,28). Entweder glauben wir Jesus oder der Wissenschaft und der Kirche, die nur ein Leben annehmen; die Kirchen versprechen die Auferstehung des Fleisches für das letzte Gericht; nach den Dogmen der Kirche würden bei diesem letzten Gericht 90 Prozent der Menschen in der Hölle landen. Unser Hausverstand sagt, was die Kirche sagt, kann nicht wahr sein. Das ist einer der Gründe, dass die Leute die sogenannten christlichen Kirchen verlassen. Wenn wir nur ein Leben hätten, wäre der Schöpfer des Kosmos ungerecht, das müsste eigentlich auch dem naivsten Gläubigen einleuchten. Dass aber Akademiker – die Priester sind Akademiker, die Theologie ist eine Fakultät an den Universitäten – das nicht begreifen, ist ein psychologisches Rätsel. Gott ist für alle Religionen geheimnisvoll, ihre Funktionäre leben gut in dieser ungesicherten, nebelhaften Welt unserer Kultur, in der das Geld die letzte Sicherheit zu geben verspricht. Die Krisen der Wirtschaft sprechen gegen diese Sicherheit. Der Hausverstand bzw. die Vernunft ist eine Reifestufe, die das Gemeinwohl verinnerlicht hat; sie dürfte der Ausgangspunkt für das Suchen und Hinterfragen sein, wo diese Sicherheit zu finden wäre.

Josef A. Schmidt, Nenzing

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