Zu wenig Verkehr im Ried?
Im VN-Artikel „Radroute durch das Ried“ vom 6. 8. 2020 steht unter anderem, die bestehende denkmalgeschützte Holzbrücke über die Dornbirner Ache „müsse“ ersetzt werden, weil sie den Verkehrsstärken auf der L 41 nicht mehr genüge.
Von „Müssen“ kann natürlich keine Rede sein, es handelt sich vielmehr um ein „Wollen“. Jede neue Brücke über die Ache stellt eine Erleichterung für den ohnehin schon überbordenden Verkehr auf der Senderstraße dar und wird noch mehr Verkehr anziehen – anstatt dass dieser reduziert wird. Wir haben schließlich nicht zu wenig Verkehr im Ried und auf den Lustenauer Zufahrtsstraßen, sondern zu viel.
Das Verkehrsproblem im Naturjuwel Lauteracher Ried kann nicht durch Brücken- und Straßenbau gelöst werden, sondern nur durch restriktive Maßnahmen, die zum Beispiel den Vignettenfluchtverkehr wirksam von einer Rieddurchfahrt abhalten. Die bestehende Brücke stellt jetzt eine wirkungsvolle Bremse zumindest für den Lkw-Verkehr dar. Die vage in Aussicht gestellten Begleitmaßnahmen werden dafür kein echter Ersatz sein. Einst haben die S-18-Befürworter versprochen, dass das Lauteracher Ried durch die Schnellstraße autofrei wird. Nun schaut es so aus, als ob wir über kurz oder lang eine kleine und später eine große S 18 bekommen werden.
Mag. Manfred Hagen, Lustenau
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