Monsterblock

Leserbriefe / 12.10.2020 • 19:26 Uhr / 2 Minuten Lesezeit

in Doren

Zum VN-Beitrag „Dritter Streich in Doren für leistbares Wohnen“ vom
7. September 2020:

Beim Durchlesen des Berichtes mit Foto des stattgefundenen symbolischen Spatenstichs stellten sich bei mir die Nackenhaare auf. Man könnte meinen, Morscherbau und die Wohnbauselbsthilfe wären nur darauf bedacht, den Leuten Gutes zu tun. Sogar Petrus war ihnen ganz nah und hat ihnen eine atemberaubende Kulisse geschickt. Es fehlt nur noch der Heiligenschein. Zu unserem Leid wird in der Parzelle Schnoran schon wieder gebaut, und wieder müssen wir einen zehn Meter hohen Monsterblock, der in das viel zu enge Grundstück hineingepfercht wird, ertragen. Licht, Sonne, Ausblick sind dahin. Von Anfang November bis Mitte Februar haben wir keine direkte Sonneneinstrahlung mehr, die Grundstücke werden permanent im Schatten liegen, und durch die Nähe des neuen Objektes sind Konflikte schon vorprogrammiert. Es zeichnet sich wieder dasselbe Muster ab. Ein Bauträger möchte zur Profitmaximierung das Grundstück bis auf den letzten Millimeter zupflastern. Ein Architekt plant eine Wohnanlage ohne Rücksicht auf Optik und Umgebung. Der Gemeinderat beschließt die notwendigen Bestimmungen, Einsprüche von Anrainern sind lästig – sie werden eiskalt ruhiggestellt. Ich finde es schade, dass unser schöner Bregenzerwald – unsere Heimat – unser Ruhepol von solchen überdimensionierten Bauten verunstaltet wird. Es ist wünschenswert, dass der Dorfcharakter erhalten bleibt und die fortschreitende Verstädterung gestoppt wird.

Margit Baldauf, Doren

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