Zürs kein Einzelfall
Weder die fehlenden Genehmigungen noch die massive Mitfinanzierung aus öffentlichen Geldern für naturzerstörende Projekte sind ein Einzelfall. Die vielen anderen Beispiele aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Leserbriefes sprengen. Auch eine Überprüfung der Projekte auf Natur- und Klimaverträglichkeit, wie von der Landesregierung nach der Ausrufung des Klimanotstandes angekündigt, ist bisher nur heiße Luft. Derzeit wird den Befürwortern der Skiarena medial viel Platz eingeräumt, alles „zu-Recht-zu-rücken“.
Es ist erstaunlich, was da alles zur Rechtfertigung an den Haaren herbeigezogen wird. Sogar der Behindertensport wird bemüht, Zeitdruck und selbst das Wetter wird verantwortlich gemacht. Weltweit protestieren Jugendliche gegen Natur und Klima schädigende Aktivitäten, doch die Betreiber behaupten unbeirrt, dass alles nur zum Wohl der Jugend geschieht. Diese Art Sport ist das perfekte Spiegelbild einer neoliberalen, wachstumsorientierten Vermarktungsideologie. Mit Gesundheitsförderung hat das schon lange nichts mehr zu tun. Andere zukunftsweisende Perspektiven anzuvisieren und umzusetzen sollte gerade jetzt das Ziel verantwortungsvoller Politik sein, und das heißt, öffentliche Gelder nur dort einzusetzen, wo sie gesellschaftspolitisch förderlich, human und naturverträglich wirken. Die Skiarena Zürs gehört da sicher nicht dazu.
Franz Ströhle,
Alpenschutzverein, Dornbirn
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.