„Systemrelevanter“ Wald
Zum Leserbrief von Frau Schmid, VN vom 26. November:
Den in hetzerisch „trumpschem“ Stil verfassten Leserbrief zu Waffen, Jagd und Wald muss ich im Namen der Vorarlberg Waldbesitzer aufs Schärfste zurückweisen. Die angesprochene „Forstindustrie“ besteht in Vorarlberger aus vielen kleinen Waldbesitzern, die den Wald kleinflächig und naturnahe in einer laufend schlechter werdenden Kosten-Erlös-Situation aufwendig bewirtschaften. Mit den „Profiten“, von denen Frau Schmid spricht, wird einer der wenigen erneuerbaren Ressourcen produziert, die gerade jetzt im Klimawandel eine immer größere Bedeutung bekommen. Mit der CO2-Speicherung im Wald, im Produkt und mit dem Ersatz von CO2-intensiven Rohstoffen kann mit der bei uns durchgeführten naturnahen Waldwirtschaft ein genialer Klimaschutz betrieben werden. Fast nebenbei profitiert davon die regionale Holzwertschöpfungskette im „Holzbauland“ Vorarlberg. Auch die in einem Gebirgsland für uns alle wichtigen Schutzwaldwirkungen hängen damit zusammen. Ob das Offenhalten der Waffengeschäfte systemrelevant ist sei dahingestellt, aber die Verbissschäden als „relative Erfindung der profitbangenden Forstindustrie“ darzustellen, könnte aus Präsident Trumps Feder stammen, und geht völlig am Problem vorbei. Es geht im Lande darum übermäßigen Wildverbiss, welcher durch überhöhte Bestände von Rot-, Reh- und Gamswild verursacht wird, zu vermeiden. Und das hilft auch, die Artenvielfalt zu erhöhen. Wir brauchen einen klimafitten Mischwald mit allen verjüngenden Baumarten mehr denn je! Ja Frau Schmid, der Wald ist bei uns systemrelevant!
Mag. Walter Amann,
Obmann Vorarlberger Waldverein, Hohenems