Grünfärberei?
Leiden einige eingleisig am Tunnelblicksyndrom? Wer sich ein E-Auto zulegt, erhält 5000 Euro Förderung. Den Beitrag in arte „Umweltsünder E-Auto“ haben sie offenbar nicht gesehen, denn sonst müssten sie wissen, dass u.a. mit unserem Betreiben Raubbau an Seltenen Erden und Metallen unter unmenschlichen Bedingungen betrieben wird, um Grünfärberei zu betreiben. Wir zerstören bei uns Wirtschaftszweige, um uns ein grünes Mascherl zuzulegen, und machen uns vor allem von China abhängig. Für die Gewinnung dieser Seltenen Erden, die in allen so umweltfreundlichen Dingen wie Windkraftrotoren (ca. 1 Tonne davon), E-Autos, aber auch in Solarzellen eingesetzt werden, werden andernorts ganze Landstriche zu Mondlandschaften. Die zur Gewinnung dieser Metalle notwendige Energie wird dort immer mehr aus Kohlekraftwerken gewonnen. Umweltschutz für ein paar finanzpotente Industriestaaten zu betreiben, dafür viele andere Länder in den umweltschutzfolgenmäßigen Abgrund zu treiben, kann sicherlich keine Zukunftsvision sein, zumal durch den Ausbau der kalorischen Kraftwerke in diesen Regionen der globale CO2-Ausstoß in Summe nicht verringert wird! Zudem gibt es Probleme der Wiederverwertung dieser teilweise relativ kurzlebigen technischen Errungenschaften. Beim Abbau von Windkraftwerken nach zehn bis zwölf Jahren können seit Kurzem zwar Rotorblätter recycelt werden, aber die Massen an wichtigen Elementen wie Seltene Erden sind unwiederbringlich verloren.
Kurt Höfferer, Hörbranz