Elitedenken?
Herr Peter Fischer meint in seinem Leserbrief „Elitedenken“ vom 3. 12.,
dass Elitedenken betriebsblind mache. Dazu wartet er mit völlig unsachlichen Argumenten auf, kramt eine geplante Schulreform der 1920er-Jahre aus der Mottenkiste und muss offensichtlich auf die persönliche Ebene umschwenken, um seine Argumentationsnot zu kaschieren. Dass er aber nicht weiß, wie die GÖD (Gewerkschaft Öffentlicher Dienst) organisiert ist, muss man für eine (meine ehemalige) Lehrperson schon als peinlich bezeichnen. Herr Fischer, in dem Teilbereich der GÖD, der für die Lehrpersonen zuständig ist, sind alle Fraktionen vertreten. Durch die starke Verhandlungsposition bekommen auch Sie als Pensionist
jedes Jahr eine entsprechende Gehaltserhöhung.
Übrigens, in der so von Ihnen bezeichneten „Eliteschule“ Marienberg kommen die meisten Schülerinnen aus der Mittelschule (früher Hauptschule). Sie können nach einer berufsbildenden Ausbildung (BHS) nach fünf Jahren maturieren, viele sogar nach der Fachschule im Aufbaulehrgang, ein Erfolgsmodell seit 1904 (!) auch ohne Gesamtschule. Das Argument einer zu frühen Bildungsentscheidung läuft hier völlig ins Leere – und, ja, ich sehe mich durchaus konservativen Werten verbunden, das Gute bewahrend und offen für Neues, wie es ein berühmtes Bregenzerwälder Sprichwort zum Ausdruck bringt: „Wir ehren das Alt’, wir grüßen das Neu’ und bleiben uns selbst und der Heimat treu“.
Mag. Josef Heinzle, Hohenems