Öffentliches Gebet
im Parlament
Der Gipfel dieser Unverfrorenheit wäre gewesen, wenn etwa für die Kinder in den griechischen Flüchtlingslagern gebetet worden wäre. Diese Parlamentarier beten zu einem Gott, dessen Sohn Folgendes gesagt hat: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan oder nicht getan habt, habt ihr mir getan oder nicht getan!“ „Wer einem dieser Kinder Leid zufügt, dem wäre besser, es würde ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er ins Wasser geworfen.“
„Nicht wer sagt: Herr, Herr, kommt ins Himmelreich, sondern wer den Willen meines Vaters tut!“ Das Gleichnis vom armen und dem reichen Mann, die Antwort auf die Frage: Wer ist mein Nächster? Und schließlich das harte Urteil Jesu über die Pharisäer, die öffentlich beten! Die Lager in Griechenland, im christlichen Europa, sind eine Schande für uns alle. Christliche Politiker(innen) schaffen es nicht einmal, genügend Toiletten und heizbare Unterkünfte bereitzustellen, aber geben Milliarden für Rüstung aus? Ganz zu schweigen von der Aufnahme von Kindern. Hermann Hesse sagte: „Wir töten, indem wir vor Armut, Not, Schande die Augen zudrücken. Wir töten, indem wir aus Bequemlichkeit Einrichtungen in Gesellschaft, Staat, Religion gelassen zusehen und Billigung heucheln.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Herta Holzer, Nenzing