Ein Fingerzeig
Ich höre Nachrichten im Radio. Eine Umfrage ergab, dass der Großteil der Bevölkerung das Weihnachtsfest als Tradition sieht und nicht als ein religiöses Fest. Das dämpft meine Stimmung. In der nächsten Meldung verspricht die Regierung, dass wir durch die Impfungen in unser normales Leben zurückkehren können. Ich frage mich, ob das gut ist. Hat nicht dieses „normale Leben“ zur Corona-Pandemie geführt? Ressourcenverschwendung, Tierquälereien, Umweltzerstörung. Manche meinen, das Coronavirus sei eine Strafe Gottes. Ich glaube das nicht. Mein Gott ist kein böser Gott, der die Menschheit bestraft. Ich glaube, dieses Virus ist ein Fingerzeig der Natur. Es sorgt für sehr viel Not und Leid auf der Welt, aber wenn wir unser Verhalten nicht ändern, werden wohl andere Viren folgen und andere schlimme Katas-trophen (Klimakatastrophen). Ob uns dann auch Hilfspakete oder Grenzschließungen oder Impfungen helfen? Ich werde mich impfen lassen, aber für die Zeit nach den Impfungen wünsche ich mir nicht die „Normalität“ zurück, sondern ein Umdenken. Vielleicht sollten wir doch öfter auf dieses Kind blicken, welches da vor 2000 Jahren in Bethlehem unter ärmlichen Verhältnissen geboren wurde und in einer kargen Futterkrippe lag. Mehr Bescheidenheit ist angesagt.
Walter Stampfl, Weiler