Kein Freitesten, kein Massentest?
Zum VN Bericht vom 5. Jänner 2021:
Ich durfte in meiner fünfundzwanzigjährigen Auslandstätigkeit die verschiedensten Regierungsformen, z. B. Königreiche in Jordanien und Thailand, Diktaturen im Irak und Syrien, Kommunismus in Polen und Russland, kennenlernen. Als einziger Nichtchinese hatte ich die Ehre, ein Jahr mit dreihundert Chinesen in der irakischen Wüste an einem Militärprojekt zu arbeiten. Es ist kein Zufall, dass einwohnerstarke Länder wie China, Vietnam oder Taiwan mit „disziplinierteren“ Regierungsformen das Sterben von Covid19 relativ schnell beenden konnten. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob unsere Regierungsform mit der Parteienvielfalt in Krisenzeiten die Bestmöglichste ist, oder nur die derzeitigen Oppositionspolitiker mit ihrer Profilierungssicht das Übel sind. Es ist peinlich zu sehen, wie sich Politiker der NEOS ohne einen Lösungsvorschlag aufplustern, die FPÖ, die die Handhabung der Menschenrechte oder Verfassung (siehe Elitären, Ibiza, Rassismus usw.) mit Füßen getreten haben, jetzt auf diese pochen, die Parteivorsitzende der SPÖ sich immer auf ihren, natürlich allerehrenwerten Doktortitel beruft, um Aufmerksamkeit zu bekommen. In unserer Gesellschaft benötigen die Menschen scheinbar einen Grund zum Handeln – siehe Weihnachten –, wo viele sich zum Schutz ihrer Familien testen ließen. Mit dem Freitesten hätte man mit Sicherheit noch mehr Menschen, vielleicht auch einige, auf Neudeutsch „Querdenker und Verschwörungstheoretiker“, auf Altdeutsch „Spinner“, motivieren können.
Alfred Fuchs, Dornbirn