Lockdown und
Tourismus
Was seit Samstag zu befürchten war, ist seit Sonntag, 11 Uhr amtlich: Der Lockdown wird bis zum 7. Februar verlängert und Hotels und Gasthäuser müssen sich sowieso keine Hoffnungen machen, vor Ende Februar aufsperren zu dürfen. Neben vielen anderen nicht nachvollziehbaren Bestimmungen finde ich gerade diese unglaublich hart und unmenschlich und auch ohne jede Berechtigung. Der Tourismus ist eine Branche wie jede andere, sollte also in meinen Augen auch genau so „fair“ behandelt werden. Was den Tourismus von anderen Branchen unterscheidet, ist allerdings die Tatsache, dass er in Vorarlberg, Tirol und vielen anderen Regionen Österreichs für volle Auftragsbücher bei Handwerkern und Zulieferbetrieben sorgt. Kein Hotelier und kein Privatzimmervermieter, dem eine ganze Wintersaison ausfällt, wird in diesem Jahr in den Betrieb investieren, und ich befürchte, dass die Handwerker, die man im letzten Jahr kaum bekommen hat, in diesem und dem nächsten und vielleicht auch übernächsten Jahr sehr viel mehr Zeit haben. Von den Bäckern, Milch- und Fleischlieferanten, den Gemüselieferanten und vielen anderen gar nicht zu reden. Ich würde nie zu einen Protest-
demonstration gehen, weil ich mich nicht in eine Reihe mit Coronaverleugnern, militanten Impfgegnern und rechten Radikalen stellen möchte. Aber selbst mich beschleicht manchmal das Gefühl, dass da eine Strategie dahinter-steckt . . .
Gabi Juen, St. Gallenkirch