Weit haben wir
es gebracht
Wir haben es Ende der 50er-Jahre noch in der Schule gelernt und die Werbung hat es positiv aufgenommen, dass Dornbirn mit seinen vielen Gärten, Parks und Grünflächen liebevoll als „Gartenstadt“ tituliert wurde. Leider ist es Dornbirn so ergangen, wie vielen Rheintalstädten, dass sämtliche Stadteinfahrten gesäumt sind mit industriell/gewerblichen Bauten mit stillosen Lagerhallen und riesigen Parkplätzen ohne baulichen Charme und ohne gestalterische Grünflächen.
Sowohl für Bewohner als auch für Besucher absolut nichts Wünschenswertes. Für mich und offensichtlich auch für bestimmte Raumplaner (VN, 01.02.) absolut unverständlich ist, dass die Europäische Kommission, die sich dringender um ausreichend Impfstoff kümmern sollte, dieses gesamte Rheintal als „städtische Region“ in die gleiche Kategorie wie beispielsweise Wien einteilt. Die allermeisten Vorarlberger(innen) schätzen doch gerade die kleinstädtischen und dörflichen Strukturen in unserem Ländle und wollen keineswegs zu einer durchgehenden „Rheintal-Großstadt“ werden. Und um diese geschätzten Strukturen auch für künftig zu erhalten, sollten neben der vorrangigen Nutzung des Altbestandes nur noch kleinräumige Verbauungen zu halbwegs noch leistbaren Grundstückspreisen genehmigt werden. Es bedarf daher restriktiver Raumplanungsvorgaben, um die restlich verfügbaren Grünflächen bestmöglich zu schützen. Daher sollte milliardenteurer, großflächiger S-18-Straßenbau und eine fast weltmeisterliche Großmarktdichte samt jeweils zugehöriger Parkplatzversiegelung nicht mehr zugelassen werden. Hier wären Vorgaben der EU wesentlich sinnvoller angebracht.
Egon Troy, Fußach