„Quo vadis,
Österreich?“
Ja, quo vadis, Österreich, wenn inzwischen selbst wissenschaftlich geschulte Menschen Verschwörungsfantasien erliegen und diese verbreiten, wie im ähnlich betitelten Leserbrief vom 24. Februar geschehen? Was sonst ist es, wenn die Autorin „der Politik“ ohne jeden Beleg unterstellt, „das Volk über Angstmache zu steuern (…), Angstmache auch, um Grenzen zu schließen und unseren Kindern das Recht auf Gemeinschaft in der Schule und Bildung so zu erschweren, dass sie psychisch krank werden“. Diese als Zwecksatz (um … zu!) formulierte Unterstellung ist entweder eine Gedankenlosigkeit sondergleichen oder eine ungeheuerliche Anschuldigung gegenüber jenen, die versuchen, die Pandemie nach bestem Wissen (was Fehler nicht ausschließt!) in den Griff zu bekommen. Ist es nicht viel eher Angstmache, wenn die Verfasserin hinter allen Pandemiebekämpfungsmaßnahmen böse Absichten und Profitinteressen wittert, wenn sie zynisch vom „Glück“ der Masken-, Schutzkleidungs- und Testproduzenten, der Pharmaindustrie und Medien spricht, als ob diese mit ihrer Arbeit nur Profitinteressen verfolgten und die Angst vor der Pandemie gezielt am Köcheln halten wollten? Sollen wir auf deren Schutzmittel etwa dankend verzichten und nur mehr „durch Freude an Kunst, Kultur und Sport“ das Immunsystem stärken? Ist das die Antwort einer Ärztin auf die Pandemie? Eine andere Perspektive bleibt sie jedenfalls schuldig!
Mag. Josef Thaler, Wolfurt